Rührende Aktion

Freund erzählt blindem Liverpool-Fan live das Tor

Fußball International
14.12.2018 14:19

Es gibt Momente, da bricht die ganze Freude aus dem Fußballfan heraus. In diesen Momenten ist man kaum zu stoppen, vergisst die Probleme des Alltags und wähnt sich für einen Moment im siebenten Himmel. Just in solch einem Moment dachte ein Liverpool-Fan an seinen blinden Cousin und erzählte ihm Mohamed Salahs Treffer zum entscheidenden 1:0 beim Champions-League-Spiel gegen Napoli. Es war die herzerwärmendste Szene der bisherigen Saison der Königskategorie (hier im Video).

Mike Kearney wusste, dass seine Mannschaft das 1:0 erzielt hatte, nur beim Torschützen war er sich nicht sicher: War es Salah? Firmino? Oder Mane? Am Ende des Tages, ist es egal, wer für die Erlösung der Liverpool-Anhänger gesorg hatte, aber ein Fan will so etwas wissen. Und da wusste er, er hat jemanden neben sich, der ihm da sicher helfen kann: Seinen Cousin Stephen.

Kearney wurde mit Sichtproblemen geboren, mit sieben wurde er als Blinder registriert. Seit er denken kann, ist er Liverpool-Fan, doch so etwas, wie an diesem Dienstag, ist ihm noch nie passiert. Seit dem Tor von Salah klingelt sein Telefon dauernd: Mal eine Nachricht, mal will man mit ihm reden, mal sucht man ihn über die sozialen Medien. Eines ist sicher: Mehr als drei Millionen Menschen haben seitdem das Twitter-Video gesehen, dessen Hauptdarsteller er ist.

„So eine Erleichterung“
Auf dem Video ist Kearney mit seinem Cousin Stephen zu sehen. So wie er, ein Riesen-Liverpool-Fan. „Ich bin, wie jeder andere Fußballfan. Es ist nicht wichtig, ob ich es klar gesehen habe, ich feiere das Tor trotzdem“, sagte der neue Liebling der internationalen Medien der „BBC“ gegenüber. „Es war so eine Erleichterung, dass wir getroffen hatten.“

Der 26-jährige ist bei jedem Match dabei: „Viele, die kein Problem mit ihrer Sicht haben, verstehen das nicht, aber ich denke, das ist normal und es war mein ganzes Leben lang so. Ich schau mir auf diese Art die Spiele an.“ Das Interesse an ihm ist enorm, sogar Medien aus Ägypten hätten sich bei ihm gemeldet. „Mein Telefon wird langsam verrückt“, meinte er dem „Liverpool Echo“ gegenüber.

Es wäre natürlich leichter für ihn gewesen, wenn Salahs Tor nicht am anderen Ende des Feldes gefallen wäre: „Es war alles sehr verschwommen, dort, wo der Kop (harter Kern, Anmerk. d. Red) sitzt, bekomm ich alles gut mit, am anderen Ende nicht. Aber dann hörte ich die Fans und wusste, was geschehen war.“

Schön, Zwischenrufe zu hören
„Ich liebe es, Teil der Stimmung am Anfield zu sein und hören, was mein Cousin Stephen denkt. Wenn er nicht dabei ist, steht meistens ein anderer Freund neben mir. Und ich höre auch gerne die lustigen Kommentare der anderen Zuschauer von einigen Reihen weiter oben. “Ich finde, die Menschen reagieren seltsam auf mich. Ist schön, diese Reaktion, aber auch sehr seltsam."

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(Bild: KMM)



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