Handball-EM

ÖHB verabschiedet sich mit Sieg gegen Russland

Sport
29.01.2010 10:27
Österreich hat die Heim-EM mit einem Sieg beendet. Die ÖHB-Herren bezwangen am Donnerstag zum Abschluss der Hauptrunde I in der Wiener Stadthalle Russland in einem weiteren Krimi mit 31:30 (17:15). Damit erreichte die Truppe von Teamchef Dagur Sigurdsson in der Endabrechnung den neunten Platz und den größten Erfolg der ÖHB-Geschichte. Im Halbfinale stehen Polen, Island, Frankreich und Kroatien.

Zwei Siege, ein Remis und drei Niederlagen - so lautet die vor Turnierbeginn kaum für möglich gehaltene Bilanz des EM-Debütanten Österreich. In der Vorrunde hatten die Österreicher in Linz zunächst gegen Titelverteidiger Dänemark 29:33 verloren, dank eines 37:37-Remis gegen Island und eines 37:31-Triumphs über Serbien war jedoch noch sensationell der Aufstieg in die Hauptrunde gelungen.

Dort schlug sich Österreich dann weiter tapfer. Gegen Norwegen (27:30) und Kroatien (23:26) setzte es zwar Niederlagen, die renommierten Kontrahenten wurden jedoch bis zum Schluss gefordert. Und zum Turnierende gab es mit dem Sieg über die Russen noch einmal Zählbares zu feiern.

Bleibt Erfolgstrainer Sigurdsson Teamchef?
Nach den erfolgreichen EM-Tagen stellt sich nun die noch unbeantwortete Frage, ob Dagur Sigurdsson weiterhin als Teamchef arbeiten wird. Offen ist, ob er sich in Zukunft nur mehr seinem Job als Clubtrainer des deutschen Bundesligisten Füchse Berlin widmen wird.

Rund 8.500 Fans kamen noch einmal in die Wiener Stadthalle und verliehen damit der kleinen, neuen Handball-Euphorie im Lande Nachdruck. Doch die Russen, die im vergangenen Match gegen Island (30:38) eher lustlos gewirkt hatten und daher bei den Buchmachern gegen Österreich sogar als Außenseiter gehandelt wurden, wollten nicht nur nette Party-Gäste sein.

Russland machte Dampf, doch Österreich blieb dran 
Russland führte nach sieben Minuten 5:2. Österreich machte jedoch auch im letzten EM-Match das Versprechen wahr, trotz der schon müden Knochen noch einmal alles zu geben und über die Schmerzgrenze zu gehen. Das tat auch Konrad Wilczynski, der trotz Bänderriss in der rechten Wurfhand noch einmal die Zähne zusammenbiss.

Die Abwehr teilte kräftig aus, im Angriff brillierte Viktor Szilagyi einmal mehr als Regisseur, Denker und Lenker. Und auch Roland Schlinger zeigte wieder, dass er in dieser Form eigentlich zu stark für die heimische Handball Liga Austria (HLA) ist. In der 17. Minute sorgte Robert Weber (Bild) mit dem 7:6 für die erstmalige Führung in einer ausgeglichenen Partie, erstmals richtig absetzen konnte sich die ÖHB-Auswahl dank eines Gegenstoß-Doppelpacks von Wilczynski mit 12:9 (25.). In die Pause rettete Österreich ein 17:15, damit lag man im sechsten Match erstmals in diesem Turnier nach 30 Minuten in Front.

Am Ende wurde es noch einmal hauchdünn
Auch nach dem Wechsel sah es lange ganz klar nach dem zweiten Sieg aus, die Russen steckten aber nicht auf und kamen in der 46. Minute wieder zum Ausgleich (23:23). Österreich wehrte den Angriff des - UdSSR-Zeiten miteingerechnet - vierfachen Olympiasiegers, dreifachen Weltmeisters und einfachen Europameisters jedoch ab, führte nach 52 Minuten 29:25 und brachte den Sieg und würdigen Abschluss der Handball-Party trotz fehlerhafter Schlussphase hauchdünn ins Trockene.

Polen, Island, Frankreich und Kroatien im Halbfinale
Bereits vor dem Österreich-Match hatte Island in der Wiener Stadthalle mit einem 35:34 (18:16) gegen Norwegen das Halbfinale erreicht. Auch Kroatien sicherte sich mit dem 27:23 (14:11) gegen Dänemark die Vorschlussrunde, ebenso wie Frankreich mit seinem 29:24 (15:10) gegen Polen. Letztere standen bereits seit Dienstag als Halbfinal-Teilnehmer fest.

Außerdem besiegte Spanien in Innsbruck Slowenien mit 40:32 (20:14). Die Spanier verfehlten damit die Runde der letzten vier nur knapp. Deutschland und Tschechien trennten sich 26:26 (16:14).

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(Bild: KMM)



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