Als zehnte Frau

Komponistin Olga Neuwirth erhält Großen Staatspreis

(Bild: APA/Robert Jäger)

Die Grazer Komponistin Olga Neuwirth (Bild) erhält den Großen Österreichischen Staatspreis 2010, die höchste künstlerische Auszeichnung der Republik. Die Auszeichnung wird am 8. April in Wien überreicht. Für Kulturministerin Claudia Schmied ein "wichtiges gesellschaftspolitisches Signal".

Für Schmied zählt Neuwirth "ohne Frage zu den führenden Komponisten weltweit. Sie verfügt über differenzierte Kenntnisse in Bildender Kunst, Film, Neurowissenschaften und Philosophie. Ihre Musik ermöglicht eine Entdeckungsreise in unbekannte Zeit- und Raumzonen. Neuwirth ist in mehreren Gebieten eine Grenzüberschreiterin wie wenige andere Künstler".

Preis mit 30.000 Euro dotiert
Schmied habe "dem Vorschlag des Österreichischen Kunstsenats mit besonderer Freude zugestimmt, da nach Brigitte Kowanz 2009 auch im neuen Jahr die höchste Auszeichnung der Republik Österreich im Bereich der Kunst an eine Frau geht". Neuwirth ist die zehnte Frau, die mit dem Staatspreis ausgezeichnet wird. Seit 1950 im Jahresrhythmus ohne festgelegtes Rotationsprinzip an österreichische Künstler der Sparten Literatur, Musik, Bildende Kunst und Architektur vergeben, ist der Große Österreichische Staatspreis mit 30.000 Euro dotiert.

Schon mehrfach ausgezeichnet
Olga Neuwirth, geboren am 4. August 1968 in Graz, studierte zunächst an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Wien bei Erich Urbanner, dann am Conservatory of Music sowie am Art College in San Francisco. Seit ihrer Vorstellung 1998 in der Reihe "Next Generation" bei den Salzburger Festspielen erhielt Neuwirth eine Reihe von Preisen, wie den Paul-Hindemith-Preis, den Ernst-Krenek-Preis oder den Heidelberger Künstlerinnenpreis.

2009 erhielt sie den "South Bank Show Award" für ihre Oper "Lost Highway". Neben ihrer Arbeit als Komponistin ist Neuwirth auch als Film- und Performancekünstlerin tätig. Kürzlich wurde bekannt, dass sie 2010 den Louis Spohr Musikpreis der Stadt Braunschweig erhält.