"Chance verschlafen"

Wegscheider lässt Turmpläne in Wörgl fallen: kein Rückhalt

Tirol
27.01.2010 15:55
"Mir tut es sehr sehr leid. Tirol hat eine Chance verschlafen." Mit diesen Worten eröffnete Multi-Unternehmer Alois Wegscheider die Pressekonferenz, bei der er am Mittwoch das Ende seines 100-Millionen-Euro-Projekts "Tyrol Tower" in Wörgl bekanntgab. Gründe: Fehlender Rückhalt der Politik und Skepsis der Bevölkerung.

Im Oktober 2006 präsentierte Wegscheider die Pläne für den 137-Meter-Turm im Kreisverkehr der Autobahnabfahrt Wörgl-Ost. Einen ersten Dämpfer gab es bereits im April 2007, als die Landespolitik das angebaute Outlet Center ablehnte. Dennoch hielt Wegscheiders Roadpark Verwaltungs GmbH an den Plänen auf dem eigens angekauften 40.000-m²-Areal fest.

Am Mittwoch gab es den plötzlichen Rückzieher. Die Gründe dafür. "Die Wörgler Bevölkerung ist zwar laut Umfragen eher positiv eingestellt, tirolweit gibt es aber eine wachsende Skepsis", so Wegscheider. Er verwies auf eine landesweite IMAD-Umfrage, die zeigt: 52 Prozent sehen durch den Turm keine wirtschaftlichen Vorteile, fast gleich viele sind daher "eher gegen den Bau".

Auch die Politik machten Wegscheider und Projektmanager Johannes Mayrhofer für das Scheitern verantwortlich. "Es gab jahrelang keine Entscheidung, weder eine Zu- noch eine Absage."

"Wollten nicht Spielball der Lokalpolitik sein"
Zuletzt wurde das Turm-Projekt in den Wörgler Gemeinderatswahlkampf hineingezogen. Die Grünen wollten bekanntlich eine Volksbefragung durchführen. "Wir wollten aber nicht zum Spielball der lokalen Parteien werden, daher das Aus", sagte Wegscheider.

Insgesamt wurde laut dem Unternehmer "eine siebenstellige Summe" (also mehr als eine Million Euro) in die Planung investiert. Nun überlegt er Alternativen für das Areal an der A12.

von Andreas Moser, Tiroler Krone

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