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Migrationspakt: Social Bots machen Stimmung im Web

Web
10.12.2018 09:32

In der Debatte um den UN-Migrationspakt haben offenbar außergewöhnlich viele sogenannte SocialBots im Internet Stimmung gegen die internationale Übereinkunft gemacht. Das geht aus einer Analyse der Firma Botswatch hervor, für die Hunderttausende Kurzbotschaften im Online-Dienst Twitter ausgewertet wurden.

Demnach sind mit 28 Prozent mehr als ein Viertel aller Tweets zum Migrationspakt auf SocialBots zurückzuführen, also auf programmierte Teilnehmer in sozialen Netzwerken, die sich als reale Menschen ausgeben. Den Analysten zufolge liegt der Durchschnitt bei politischen Diskussionen sonst etwa bei der Hälfte (zehn bis 15 Prozent).

Der beim Migrationspakt beobachtete Anteil von SocialBots an einer Diskussion ist laut Botswatch so hoch wie seit der Bundestagswahl in Deutschland nicht mehr. Gestreut wurden demnach zum Beispiel Behauptungen, wonach die deutsche Bundesregierung versuche, die Öffentlichkeit beim Migrationspakt bewusst zu täuschen. Für die Studie untersuchte Botswatch rund 800.000 Tweets, die zwischen dem 24. November und dem 2. Dezember veröffentlicht wurden.

Gut vernetzt
Bei den untersuchten Netzwerken gab es der Analyse zufolge Verbindungen zu den Protesten der „Gelbwesten“-Bewegung in Frankreich, berichtete die „Welt“ am Montag unter Berufung auf die Untersuchung. Laut den Autoren der Studie soll so der Eindruck einer grenzüberschreitenden Bewegung hergestellt werden. Dieselben Netzwerke, die gegen den Migrationspakt aktiv sind, sind demnach zudem beim Thema Dieselfahrverbote aktiv. Auf mögliche Hintermänner der SocialBots geht die Analyse nicht ein.

Umstrittener Pakt
Der UN-Migrationspakt soll bei einer am Montag beginnenden Konferenz in Marrakesch angenommen werden. Der Pakt umfasst eine Reihe von Leitlinien und Maßnahmen, deren Umsetzung rechtlich nicht bindend ist. Im Kern geht es um eine bessere Zusammenarbeit in der Migrationspolitik und um Standards im Umgang mit Flüchtlingen. Um den Migrationspakt gab es in den vergangenen Wochen teils heftige Debatten. Eine Reihe von Staaten ist vom Pakt abgerückt, darunter auch Österreich.

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