Trübe Aussichten

Klimawandel: Ein Engpass bei Christbäumen droht

Steiermark
07.12.2018 15:45

Schon bald werden in knapp 2,6 Millionen Haushalten in Österreich wieder Christbäume geschmückt. Durch den Klimawandel haben die Christbaum-Bauern aber zunehmend mit Ausfällen bei Jungpflanzen zu kämpfen. Europaweite Engpässe in einigen Jahren seien denkbar, hieß es am Freitag von der Landwirtschaftskammer Steiermark in Graz.

Martina Lienhart, Obfrau der steirischen Christbaumbauern, beschrieb die Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Klimaveränderung in den vergangenen Jahren: „Die Nordmanntanne erwies sich als klimafit, da sie als Pfahlwurzler das Wasser aus der Tiefe hochziehen kann. Allerdings gilt das noch nicht für Jungpflanzen.“

Bis zu 90 Prozent Ausfälle
Die Wurzel einer Tanne ist etwa so tief, wie ihr Wuchs über dem Boden. Bei neu gesetzten Pflänzchen reichen die wenigen Dutzend Zentimeter noch nicht aus, um in wasserreichere Schichten zu gelangen. Vor allem im Norden Österreichs, aber auch europaweit seien daher zuletzt besonders viele Jungpflanzen in Dürreperioden vertrocknet. Manche Christbaumbauern hatten bis zu 90 Prozent Ausfälle, so Lienhart.

„Engpass in ganz Europa möglich“
Für die Kunden sei das jetzt noch nicht zu spüren, denn die Jungpflanzen wurden nachgesetzt, aber in fünf bis sieben Jahren, wenn die vertrockneten Bäume eigentlich hätten geerntet werden sollen, dürften weniger Christbäume in den Handel kommen. „Plastikbäume werden deswegen nicht nötig sein, aber ein leichter Engpass in ganz Europa ist möglich“, meinte Lienhart. 

„Heimische Christbäume sind klimafit“
Berechnungen der Kammer zufolge zeichnen sich österreichische Christbäume durch kurze Transportwege von durchschnittlich 1,4 Kilometer aus. "Heimische Christbäume sind klimafit und leisten einen aktiven Beitrag für die Umwelt“, so Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher.

67 Prozent aller in der Steiermark aufgestellten Christbäume sind Nordmannstannen (2013: 57 Prozent), elf Prozent kaufen eine andere Tannenart, je fünf Prozent stellen sich eine Wald- oder Blaufichte ins Zimmer. 63 Prozent der Steirer wählten laut einer GfK-Christbaumstudie zu Weihnachten 2016 einen ein bis zwei Meter großen Baum.

Immer mehr kaufen direkt beim Bauern
Ein Trend ist bei der Bezugsquelle abzulesen: Mittlerweile kauft die Hälfte bei den Forstwirten und 34 Prozent beim Christbaumstand. Der Rest bezieht seinen Baum weiterhin im Baumarkt, Gartencenter oder Möbelhaus.

Steirer sind Patrioten
Übrigens sind die Steirer Patrioten: 94 Prozent haben einen österreichischen Christbaum. Etwa 350.000 Tannen und Fichten werden zu Weihnachten in steirischen Zimmern aufgestellt und geschmückt. 350 Betriebe in der Grünen Mark pflanzen, pflegen und vertreiben Christbäume.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Steiermark



Kostenlose Spiele