Bagger am Werk

Decke stürzte herab: “Oma hätte tot sein können”

(Bild: Arnold Klement)

Unfassbare Schrecksekunde für eine 74-jährige Pensionistin Dienstag früh in ihrer Wohnung in Graz-St. Leonhard: Beim Kaffeekochen stürzte in der Küche plötzlich ein Teil der Decke hinunter. In der Wohnung darüber war ein Bagger gerade bei Renovierungsarbeiten. Der Enkel: "Meine Oma hätte auch tot sein können!"

Seit 44 Jahren wohnt Erna R. in dieser Wohnung, doch seit eine Immobilienfirma die ehemaligen Bundesheer-Häuser kaufte, ist nichts wie es war. Seit fast einem Jahr wird renoviert. Es staubt, der Lärm ist unerträglich.

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Ganz besonders schlimm ist es seit Montag, als die Sanierungsarbeiten in der Wohnung über der 74-Jährigen begannen. "Es hat mit die Ohren verschlagen, weil es so laut ist." Geplant wäre gewesen, dass erst gearbeitet wird, wenn das Haus leer ist. Erna R. hätte in ein fertiges Nebenhaus ziehen sollen ("teurer aber dafür kleiner"). Das ging sich bei der Baufirma anscheinend zeitlich nicht aus.

Baumeister: "Ist ja nichts passiert..."
Dienstag früh dann der Albtraum: "Plötzlich ist der Verputz heruntergekracht", sagt die Pensionistin, die sofort ihren Enkel verständigte. Dieser rief den Baumeister, der lapidar erklärte: "Ist ja nichts passiert, den Dreck putzen wir weg."

Die 74-Jährige zog vorübergehend zu einem ihrer Söhne. Die Baufirma hat versprochen, dass in einer Woche ihre neue Wohnung bezugsfertig ist. "Wir werden sehen, reden auf sicherlich noch mit einem Anwalt", ägert sich der Enkel.

von Arnold Klement und Eva Molitschnig, "Steirerkrone"