Märtyrer-Mönche

Terror-Opfer werden vom Papst seliggesprochen

Ausland
07.12.2018 12:50

Die katholische Kirche setzt ein deutliches Zeichen gegen islamistischen Terror. Sieben Mönche, die 1996 entführt und ermordet wurden, und zwölf weitere algerische Märtyrer werden am Samstag seliggesprochen. Die Zeremonie sei allen Opfern der damaligen islamistischen Gewalt gewidmet - auch den muslimischen, wurde betont.

Die Bluttat, die sich vor mehr als zwei Jahrzehnten im Kloster Notre-Dame de l‘Atlas in Tibhirine abspielte, schockierte die ganze Welt: Sieben Mönche im Alter von 45 bis 82 Jahren wurden während des Bürgerkriegs entführt, eine terroristische Splittergruppe bekannte sich zu der Tat. Sie forderten die Freilassung eines ihrer Anführer gegen das Leben der Geistlichen. Zwei Monate später wurden die abgetrennten Köpfe der Entführten entdeckt - von ihren Körpern fehlt bis heute jede Spur.

Im Film „Von Menschen und Göttern“ aus dem Jahr 2010 wurde ihr Schicksal verfilmt. Bis heute ist unklar, ob die sieben Geistlichen tatsächlich von ihren Entführern oder aber vom algerischen Militär bzw. Geheimdienst getötet wurden.

Mönche leisteten muslimischer Bevölkerung medizinische Hilfe 
Besonders tragisch: Die Mönche lebten nicht in dem Kloster im Atlasgebirge, um ihre christliche Gemeinschaft zu verteidigen. „Sie liebten einfach das Land und die Menschen, mit denen sie zusammenlebten“, erklärt Kurienkardinal Becciu dem Portal „Vatikan News“. Sie lebten mit der lokalen muslimischen Bevölkerung friedlich zusammen und boten auch medizinische Hilfe an, deshalb wurden sie auch sehr geachtet.

Bei den weiteren Opfern, die nun seliggesprochen werden, handelt es sich um Ordensmänner und -frauen, die zwischen 1994 und 1996 in Algerien ermordet wurden. Unter ihnen ist auch der frühere Bischof von Oran in Nordalgerien, Pierre Claverie. Er wurde bei einem Bombenattentat zusammen mit seinem muslimischen Chauffeur vor seinem Bischofshaus getötet.

Das Martyrium aller 19 Geistlichen, die nun geehrt werden, wurde erst im heurigen Jänner von Papst Franziskus anerkannt.

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