Banküberfall in Wien

Zeuge sah alles: „Da wird einem ganz anders“

Wien
07.12.2018 05:56

Der Schock ist dem 26-Jährigen noch immer anzusehen: David L. ist am Donnerstag in der Wiener City Zeuge geworden, als ein Bankräuber auf einen 30 Jahre alten Security-Mitarbeiter schoss. Ihm sei es „ganz anders geworden“, erzählt der Zimmerer gegenüber der „Krone“.

Der 26-Jährige, der derzeit auf einer Baustelle bei der Kunsthalle beschäftigt ist, war am Donnerstag gegen 8 Uhr in der Dumbastraße auf dem Weg zum Firmenwagen, als sich vor seinen Augen unheimliche Szenen abspielten. Ein Fahrradfahrer stoppte plötzlich, zog eine Pistole und schoss damit auf einen Security-Mitarbeiter. „Ich habe den Überfall mit dem Schuss aus nächster Nähe gesehen und mit dem Handy mitgefilmt. Mir ist ganz anders geworden und ich war geschockt“, schildert der 26-Jährige die Geschehnisse, die er auf Video festhielt und dieses krone.at zukommen ließ (siehe oben).

Security-Mitarbeiter am Oberschenkel getroffen
Der Schütze hatte wenige Minuten zuvor eine Bank am Kärntner Ring 14 überfallen. Er flüchtete samt Beute auf einem Fahrrad. Trotz des mutigen Einsatzes des Security-Mitarbeiters, der den Kriminellen sogar noch mit Schusswunde am Oberschenkel einige Meter weiterverfolgte, gelang dem Bankräuber die Flucht.

Sachdienliche Hinweise werden unter der Telefonnummer 01/313-10-33800 erbeten.

„Könnte sich um stressresistenten Täter handeln
Die „Krone“ sprach mit der Gerichtssachverständigen Sigrun Roßmanith über den Bankraub.

„Krone“: Frau Doktor, Sie haben ja auch als renommierte und erfahrene Sachverständige bei Gericht viel mit Bankräubern zu tun. Wie bewerten Sie den Coup von Donnerstagfrüh?
Sigrun Roßmanith: Hinter einem Bankraub mit einem Fahrrad steckt ein ausgeklügelter Plan. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass es sich um einen stressresistenten Täter handeln könnte, sonst wählt dieser nicht so eine Variante.

Wie erklären Sie sich dann, dass der Räuber geschossen hat?
Räuber kontrollieren die Situation und den gesamten Tatort. In diesem Fall eben auch mit Waffengewalt. Der Täter stieg kurz vom Rad ab, setzte den Wachmann außer Gefecht, stieg wieder auf und setzte seinen Weg unbehelligt fort.

Seit vielen Jahren kommt es in der Weihnachtszeit in Österreich zu Überfällen auf Banken. Haben Sie eine Erklärung dafür?
Es klingt zwar extrem banal, doch in einigen Fällen ist der Antrieb dafür natürlich auch mit dem Wunsch verbunden, Geschenke mit dem erbeuteten Geld zu kaufen.

Kronen Zeitung/krone.at

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele