Alpenverein Kärnten

Werner Radl: „Die Berge schonend genießen!“

Bergkrone
13.12.2018 13:20

Werner Radl ist ein Bergmensch, er liebt die Natur, engagiert sich für den Erhalt der alpinen Infrastruktur und wird der nächste Vorsitzende des Alpenvereins Kärnten.

Werner Radl folgt damit Joachim Gfreiner, der Ende 2019 sein Amt als Vorsitzender zurücklegen wird. Doch wer ist Werner Radl? Der Klagenfurter ist 67 Jahre alt und war als Richter in Klagenfurt und Spittal tätig. „Ich bin sehr aktiv und jetzt hat sich die Frage gestellt, was ich in der Pension denn machen soll“, so Werner Radl zur „BergKrone“, der wandernd, aber auch mit dem Mountainbike und den Tourenskiern unsere Bergwelt genießt. Seit zwei Jahren ist Radl als Wegereferent im Vorstand der Sektion Klagenfurt tätig. „Die Hütten und Wege waren es, durch die der Alpenverein in seiner 156-jährigen Geschichte groß geworden ist“, sagt Radl. Neue Wege gibt es aber schon seit langem nicht mehr. „Wir wollen die Alpen nicht übererschließen, was schon 1923 mit der Bad Tölzer Erklärung festgesetzt wurde.“ Die alpinen Wanderwege sind für Radl nicht nur ein Teil der österreichischen Kulturgutes, sondern auch ein Besucherlenkungssystem. „Uns geht es darum, einen Konsens zwischen Tourismus, Grundeigentümern und der Jagd zu erzielen. Deshalb nutzt man als Wanderer die Wege und läuft auch nicht querfeldein. Unser Einsatz sollte von Jägern und Grundeigentümern auch honoriert werden. Denn wir wollen einen nachhaltigen Tourismus fördern, die Berge erlebbar machen, aber nicht übernützen.“ Besonders stolz ist Radl auf die vielen Ehrenamtlichen, die das Rückgrat des Alpenvereins bilden.

„Alleine in Klagenfurt haben wir 33 Wegbetreuer, die sich ohne viel Tamtam um das Wegenetz kümmern. Ich habe viele Idealisten kennen lernen dürfen, bei denen das Feuer für den Alpenverein brennt und die eine Freude haben, wenn sie einen Weg wieder hergerichtet haben. Ein herzliches Dankeschön dafür. Aktuell gibt es übrigens viel zu tun, weil durch die Unwetterkatastrophe auch viele Wege beschädigt wurden.“ Schutzhütten haben hohen StellenwertEinen besonderen Stellenwert hat für Radl das hervorragend ausgebaute Netz an Schutzhütten. „Wir schauen genau, dass die Hüttenstandards von den Wirten eingehalten werden“, so Radl, der sich dafür einsetzen will, dass im Zuge der erfolgreichen Alpenvereins-Aktion „So schmecken die Berge“ noch mehr Hütten regionale Produkte ihren Kunden anbieten werden. „Wir wollen eine Vorreiterrolle einnehmen, deshalb wird dies auch in künftige Pachtverträge eingebaut, ebenso wie die Reduktion von Plastikverpackungen.“ Das Beispiel Klagenfurter Hütte hat aber gezeigt, dass es immer schwieriger wird, gute Hüttenwirte und das dazugehörige Personal zu finden. „Das Problem ist bekannt“, sagt Radl: „Es gibt viele rechtliche Vorschriften, dennoch ist es eine idealistische Tätigkeit. Ein Hüttenwirt muss Freude an seiner Arbeit haben und vielseitig sein. Er muss sich in den Bergen auskennen, ein Gespür fürs Wetter haben, aber auch wirtschaftlich sattelfest sein und technisch begabt. Solche Leute zu finden, ist schwierig.“ Alleine in Kärnten verfügt der Österreichische Alpenverein über 39 Hütten.

Als nächstes größeres Bauprojekt steht die Erneuerung des Koralmschutzhauses an. Umweltschutz ist uns wichtig Ein großes Anliegen ist Radl der Umweltschutz samt Alpenkonvention, dem internationalen Abkommen der Alpenländer und der EU für die nachhaltige Entwicklung der Alpen. Neben dem Büro in Innsbruck und der Außenstelle in Bozen soll in Mallnitz, im ehemaligen BIOS-Nationalparkzentrum ein weiteres Zentrum der Alpenkonvention errichtet werden, wo auch Schulungen stattfinden sollen, zum Schutz der Alpen. Weiters will Radl als künftiger Vorsitzender des Alpenvereines die Zusammenarbeit mit Slowenien und Friaul weiter ausbauen. „Unsere Regionen verbindet der sanfte Tourismus.“ Ebenso ist die Jugendarbeit ein großes Anliegen: Der Alpenvereins-Jugendstützpunkt in der Fragant soll modernisiert werden. „Ich freue mich jedenfalls schon auf meine Tätigkeit als Vorsitzender, denn es ist schön, einem so motivierten Verein bald vorzustehen.“

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