Vertrauliche Statistik

2141 Täter: Viel mehr Sexualverbrecher als 2017

Österreich
06.12.2018 13:45

Ein Plus von 132 Vergewaltigungen und dazu 21 Prozent mehr Tatverdächtige als im Vorjahr: Die nun aufgrund einer konkreten Anfrage der „Krone“ vom Innenministerium veröffentlichten Fakten zeigen, dass die Exekutive Handlungsbedarf hat. Innenminister Herbert Kickl (FPÖ): „Fast jeder zweite Tatverdächtige ist kein Österreicher. Wir werden klare Signale setzen - und erwarten das auch von der Justiz.“

Der allgemein positive Trend in der Kriminalstatistik setzt sich in einem Deliktsbereich nicht fort: Bei den Vergewaltigungen (§201 StGB) verzeichnete Österreichs Exekutive von Jänner bis inklusive November dieses Jahres ein Plus von 132 Straftaten (plus 17,8 Prozent) gegenüber dem Vergleichszeitraum im Jahr 2017. Bei diesem Delikt ist auch die Zahl der Tatverdächtigen deutlich von 639 auf 773 gestiegen (plus 20,97 Prozent). Bei den inländischen Verdächtigen stieg die Zahl von 356 auf 435 (plus 16,6 Prozent), bei den fremden Tatverdächtigen von 283 auf 358 (plus 26,5 Prozent).

Bei den fünf am häufigsten angezeigten Sexualstraftaten - sexuelle Belästigung, pornografische Darstellungen Minderjähriger, Vergewaltigung, schwerer sexueller Missbrauch von Unmündigen und sexueller Missbrauch von Unmündigen - registrierte die Polizei ebenfalls eine Zunahme an Delikten von 3643 auf 4210 Fälle (plus 576 Straftaten, also plus 15,56 Prozent).

Anzahl deutscher und türkischer Verdächtiger stark gestiegen
Auffallend in der Auflistung der Nationalitäten beim Verbrechen der Vergewaltigung: Die Zahl der deutschen Tatverdächtigen stieg stark von neun auf 29 (plus 222,2 Prozent), ebenso wie jene der türkischen Bürger (28 auf 47 Verdächtige, plus 67,9 Prozent). Die Zahl afghanischer Verdächtiger liegt weiter kaum verändert hoch bei 55 Personen (plus 5,8 Prozent), etwa achtmal höher ist die Zahl der inländischen mutmaßlichen Vergewaltiger (415, plus 16,6 Prozent).

Reaktion auf Anstieg: „Null-Toleranz-Politik“
Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) will jetzt klare Signale setzen und fordert dies auch von der Justiz: „Fast jeder zweite Verdächtige ist beim Delikt der Vergewaltigungen kein österreichischer Staatsbürger. Jetzt kann es nur eine Null-Toleranz-Politik geben, das gilt auch für Abschiebungen.“

Info-Video über Kinderschutz im Tourismus
Zum Schutz Minderjähriger vor Übergriffen startete auch das Bundeskriminalamt eine Initiative: Zu Beginn der Hauptreisezeit in ferne Länder sensibilisiert der neue Informationsfilm „Nicht wegsehen“ über Kinderschutz im Tourismus.

Das Video gibt konkrete Hinweise für Reisende, was sie bei Auffälligkeiten tun und wie sie Verdachtsfälle melden können, zu sehen ist der Film auf Flughäfen und bei den ÖBB.

Richard Schmitt
Richard Schmitt
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