Buchrezension

Deep Purple: Der Weg zur kultigen Rock-Legende

Musik
12.12.2018 16:00

Das Album „In Rock“ von Deep Purple gilt als Meilenstein in Sachen harter Klänge. Die Entstehung des Genre-Klassikers haben die beiden Autoren Simon Robinson und Stephen Clare für ein schön aufgemachtes und mit Fakten prall gefülltes Buch nachvollzogen. Ihr illustrierter Band „Deep Purple: In Rock“ liest sich wie Liner-Notes, die sich nicht auf ein CD-Booklet-Format beschränken müssen.

(Bild: kmm)

Der Untertitel „Der lange Weg zu einem Meisterwerk“ gibt die Richtung vor: Die Geschichte beginnt mit der Umformierung der Band, als Ian Gillan und Roger Glover den früheren Sänger und den Bassisten von Deep Purple ersetzten, mit denen die Band immerhin drei in Amerika recht erfolgreiche Platten eingespielt hat. Man wollte eine neue Richtung einschlagen: weniger Pop, weniger Psychedelic, mehr Rock. Robinson und Clare schildern detailreich, wie und wann sich der Sound von Deep Purple veränderte.

Gegenseitige Befruchtung
„Child In Time“ zum Beispiel, erfährt der Leser, wurde als erster Song von der legendären MK2-Besetzung ausgearbeitet. Die Grundidee basiert auf dem Instrumentaltrack „Bombay Calling“ von der Gruppe It‘s A Beautiful Day. „In der Rockszene von einst befruchteten sich die Musiker oft gegenseitig kreativ, griffen bereits Verwendetes auf, entwickelten es weiter oder arbeiteten es um“, informieren Robinson und Clare. Ganz genau vollziehen sie die Werdung des Stücks nach - wie es sich bei Auftritten veränderte und schließlich für „In Rock“ im Studio aufgenommen wurde.

Neben der intensiven Beschäftigung mit den Tracks des Albums (und auch jenen, die aufgenommen oder geprobt wurden, es aber nicht auf die LP schafften), liefert das Buch so manche Anekdote - etwa, dass Glover intern den Spitznamen „stinkender Hippie“ erhielt, „weil er ausländische Zigaretten rauchte, lange Haare hatte und speckige, selten gewaschene Kleider trug“. Ein ganzes Kapitel widmet sich dem Equipment, ein anderes den Studios, in denen Deep Purple arbeiteten. Auch das „Concerto for Group and Orchestra“, das die Band vor ihrer endgültigen Hinwendung zum Hard Rock spielte und auf Tonträger konservierte, findet Beachtung.

Bunter Streifzug
Mag manches Detail in dem Buch vor allem eingefleischte Fans ansprechen, so bietet die Aufmachung auch „normalen“ Interessierten einen bunten Streifzug durch die späten 60er-Jahre: Neben Bandfotos haben Robinson und Clare Flyer, Poster, Hitparaden, Zeitungsausschnitte, Singles- und Plattencover und sonstiges Bildmaterial zusammengetragen.

APA/Wolfgang Hauptmann

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