Großer Erfolg

Kein Pelz oder Krokoleder mehr bei Chanel

Tierecke
04.12.2018 11:30

Für einen wahren Knalleffekt in der Modewelt hat Chanel gesorgt: „No more Croco for Coco“ hieß es am Vorabend der Präsentation der „Métiers d‘art“-Kollektion des Modehauses heute im Metropolitan Museum of Art in New York. In einem Interview kündigte Bruno Pavlovsky, President of Fashion von Chanel, an, dass das Unternehmen künftig auf Pelz und exotische Häute wie Krokodilleder verzichten wird. 

Die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ sieht das als Meilenstein: „Chanel geht hier wirklich einen gewaltigen Schritt. Immer mehr Luxus-Modehäuser steigen aus Pelz aus. Dass auch auf exotische Häute verzichtet wird, vor allem auf Krokodilleder, ist aus Tierschutzsicht ein Grund zu feiern“, sagt Wildtierexperte Thomas Pietsch. Laut Pietsch trifft die Begründung von Pavlovsky die generelle Situation auf den Punkt: “Pavlovsky erklärte, es werde zunehmend schwieriger, Häute und Leder zu beziehen, die den ethischen und qualitativen Standards von Chanel entsprechen. Forschung und Entwicklung im Hause Chanel werden sich daher künftig auf Textilien und Leder konzentrieren, die Nebenprodukte der Lebensmittelindustrie sind. Das heißt also, dass keine Tiere mehr extra für die Mode getötet werden müssen – was wir als Tierschutzorganisation natürlich sehr begrüßen”.

Bewegung in der Modeszene
Die Ankündigung von Chanel zeige, dass ethischer Konsum und Tierschutz auch für Luxuslabels enorm an Bedeutung gewonnen haben. Anstatt Echtpelz oder exotischen Häuten aus Tierquälerei wünschen sich moderne Konsumenten heute auch in diesem Bereich Nachhaltigkeit und Innovation. Wir sind zuversichtlich, dass diese zukunftsweisende Entscheidung von Chanel bei weiteren führenden High Fashion Unternehmen Nachahmer finden wird“, so Pietsch. Vor einigen Monaten wurde Gucci Teil des internationalen Fur Free Retailer Programms, das weltweit bereits von 750 Einzelhändlern unterzeichnet wurde und dessen Partner auch “Vier Pfoten" ist. Dem Programm haben sich bereits zahlreiche andere, führende Modemarken und Einzelhändler angeschlossen, darunter Armani, Hugo Boss, Yoox Net-a-Porter, Stella McCartney und viele mehr.

Jedes Jahr werden mehr als 100 Millionen Tiere von der Pelzindustrie getötet. Nerze, Füchse und Marderhunde leiden auf Pelzfarmen in winzigen Maschendrahtkäfigen, andere Arten sterben durch Fallen einen grausamen Tod. Für die Verarbeitung von Fellen zur Pelzmode werden hohe Mengen an gefährlichen Chemikalien und ein hoher Energieverbrauch benötigt. "Krone"-Tierexpertin Maggie Entenfellner: "Mittlerweile weiß wirklich jeder, dass Pelz mit Tierquälerei einhergeht, doch leider sind die Menschen Weltmeister in Verdrängen, wenn es um ihr eigenes Wohlbefinden geht. Jeder mit einem Fünkchen Herz und Mitgefühl muss auf Pelz verzichten." Wie die "Vier Pfoten" fordert auch Entenfellner ein gesetzliches Verbot der Pelztierhaltung und ein europaweites Handels- und Importverbot für Felle und Pelzprodukte. 

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