Diplomaten betroffen

Rätsel über mysteriöse Erkrankungen in Kuba

Ausland
04.12.2018 07:50

Mysteriöse Beschwerden von Diplomaten aus den USA und Kanada in Kuba sorgen seit zwei Jahren für Rätselraten: Botschaftsmitarbeiter und deren Familienangehörige klagen über Probleme wie Schwindel, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Hör- und Sehprobleme, Gleichgewichtsstörungen, Übelkeit und Konzentrationsschwäche. Vergangene Woche wurde erneut ein kanadischer Diplomat mit einer Gehirnverletzung ins Krankenhaus eingeliefert. Die Hintergründe dieses „Havanna-Syndroms“ sind weiter unklar. Betroffen seien laut Behörden mittlerweile 25 US-Bürger und 13 Kanadier.

Den neuesten Fall hatte die kanadische Regierung am Donnerstag bekannt gegeben. Den Botschaftsmitarbeitern wurde freigestellt, den Karibikstaat zu verlassen und nach Hause zurückzukehren. In der kommenden Woche werde eine hochrangige Delegation nach Kuba reisen, um den Botschaftsbetrieb zu prüfen und das Risiko für die Mitarbeiter weiter zu senken, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Ottawa. Kanada hält sich demnach „sämtliche Optionen“ offen. „Bisher konnten die Ursachen nicht identifiziert werden“, hieß es in der Mitteilung weiter.

Erst im April hatte die kanadische Regierung die Botschaft in Havanna zu einem Ort erklärt, zu dem Diplomaten ohne Angehörige entsandt werden. Das entspricht de facto einem Rückruf der Familienmitglieder nach Kanada. Die kubanische Regierung hatte den Schritt als „ungerechtfertigt“ kritisiert.

„Akustik-Attacken“?
Seit November 2016 hatten auch mehr als 20 US-Diplomaten in Kuba ähnliche Symptome gezeigt. Die Regierung in Washington hatte im März das Personal in ihrer dortigen Vertretung auf ein Minimum reduziert. Die USA hatten Kuba für die rätselhaften Symptome verantwortlich gemacht, deren Ursachen aber nie wirklich geklärt werden konnten. Zunächst war von mutmaßlichen „Akustik-Attacken“ auf das Botschaftspersonal die Rede gewesen. Kanada war letztlich zu dem Schluss gekommen, dass ein solches Szenario „unwahrscheinlich“ sei. Die kubanischen Behörden hatten nach eigenen Angaben keine Hinweise auf derartige Angriffe gefunden. Die Beziehungen Kubas zu den USA sind anders als die zu Kanada gespannt.

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