EM-Hauptrunde

ÖHB-Team verliert gegen Norwegen 27:30

Sport
25.01.2010 22:27
Der Erfolgslauf von Österreichs Handball-Herren bei der Heim-Europameisterschaft ist am Montagabend gestoppt worden. Nach der starken EM-Vorrunde in Linz verlor die ÖHB-Auswahl das Auftaktmatch der Hauptrunde I in der Wiener Stadthalle gegen Norwegen 27:30 (12:15). Damit ist die Chance auf die ganz große Sensation, den Einzug ins Halbfinale, so gut wie dahin.

In den zwei weiteren Begegnungen treffen die Österreicher am Dienstag auf den zweifachen Olympiasieger Kroatien und am Donnerstag auf Russland. Hauptgrund für die Niederlage gegen den EM-Sechsten und WM-Neunten war die schwache Wurfausbeute bzw. die herausragende Leistung des norwegischen Torhüters Steinar Ege. Bei den Österreichern war diesmal ebenfalls Goalie Nikola Marinovic der beste Mann, als Werfer stach Roland Schlinger mit sechs Treffern heraus.

7.000 Fans in der Stadthalle
Österreich gegen Norwegen vor tausenden Zuschauern in der Wiener Stadthalle - da wurden für Handball-Fans Erinnerungen an den 29. März 1992 wach. Damals waren sich diese beiden Nationen im Finale der B-WM in Österreich gegenübergestanden. Vor 8.500 Fans hatte damals Norwegen klar mit 26:19 die Oberhand behalten. Österreich hatte sich damit dennoch zum ersten und bisher einzigen Mal für eine A-WM qualifiziert und somit den bis 2010 größten Erfolg der Geschichte gefeiert.

Knapp 18 Jahre später erlebt Österreich dieser Tage dank Viktor Szilagyi und Co. einen neuen Handball-Boom. Die Begeisterung wurde so halbwegs von Linz nach Wien gerettet. Die Stadthalle war - auch aufgrund hoher Ticketpreise und zusammenbrechender EM-Website - mit 7.000 Fans nicht ausverkauft, die Unterstützung von den Rängen gut, aber nicht ganz so euphorisch wie am Samstag beim 37:31 gegen Serbien.

Österreicher ziemlich fehleranfällig
Konrad Wilczynski spielte trotz Handverletzung, die nach der EM operiert werden muss, der linke Flügel der ÖHB-Auswahl war jedoch merklich gehandicapt. Zunächst scheiterte Wilczynski per Siebenmeter, dann mit einem zu optimistischen Wurf übers gesamte Feld, der jedoch weit daneben landete. Auch der Rest der Österreicher war weit fehleranfälliger als in den Gruppenspielen.

Dass die Partie trotzdem offen blieb, hatten die Österreicher ausgerechnet ihrem im bisherigen Turnierverlauf schwächelnden Einser-Tormann Nikola Marinovic zu verdanken. Marinovic hielt stark, sein Gegenüber Steinar Ege jedoch mindestens genauso stark. Dass es nach 22 Minuten 9:9 stand, war daher keine Überraschung. In den letzten Minuten vor der Pause zogen die Norsker, die in dieser Phase vor allem Regisseur Szilagyi gut aus dem Spiel nahmen, auf 15:12 davon.

Norwegens Goalie zog ÖHB-Herren den Nerv
Aber auch gegen Serbien waren die Österreicher nach 30 Minuten mit drei Toren zurück gelegen. Und wie gegen die Serben schloss Österreich zu Beginn der zweiten Spielhälfte wieder auf - und brachte das Wiener Publikum damit endgültig zum Erwachen. Die Wende blieb diesmal jedoch aus, denn Norwegen war ein richtiger zäher Brocken. Vor allem ihr Schlussmann, denn der 37-jährige Ege entnervte die Österreicher weiterhin.

So auch in der 53. Minute, als Knauth bei einem Gegenstoß noch einmal auf 24:26 hätte verkürzen hätte können, jedoch scheiterte. Im Finish sah Markus Wagesreiter wegen seiner dritten Zweiminutenstrafe die Rote Karte, Norwegen spielte den Vorsprung sicher nach Hause.

Kroatien erkämpft gegen Island 26:26
Bereits am Dienstag geht es für die Österreicher um 18.00 Uhr gegen Kroatien weiter. Der Vize-Weltmeister musste sich am Montag gegen Island mit einem 26:26 (12:15) zufriedengeben, verteidigte damit aber die Tabellenführung (5 Punkte) vor den Nordeuropäern (4).

Kroatien enttäuschte in der noch nicht voll besetzten Halle über weite Strecken, vermochte im Angriff nur wenig Druck zu entwickeln und lag nur zweimal in Führung (5:4/12. und 26:25/59.). Erst im Finish wachten Ivano Balic und Co. ebenso wie die Fans auf und kamen - auch begünstigt durch einige umstrittene Pfiffe der tschechischen Referees - noch zum Unentschieden.

Russland unterliegt Dänemark
Dänemark verschaffte sich mit einem 34:28-(18:13)-Erfolg im Abendspiel über Russland eine gute Ausgangsposition für die verbleibenden zwei Hauptrundenspiele. Die Russen, die in der Hauptrunden-Gruppe I weiter bei null Punkten halten und damit keine Chance mehr auf den Halbfinaleinzug haben, hielten die Partie bis zur 40. Minute offen (21:22), musste den Titelverteidiger dann aber ziehen lassen.

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(Bild: KMM)



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