Gewaltiger Kraftakt

‘Heimat Österreich’ zieht bei Klage gegen Liftkartell mit

Salzburg
25.01.2010 10:32
Die Prozess-Lawine gegen das Kartell der Lift-Hersteller rollt: Auch die "Heimat Österreich" hat sich jetzt nach Abwiegen aller Risiken zu einer Beteiligung an der Sammelklage in Salzburg entschieden. Für die Hausverwaltungen bedeutet das einen gewaltigen Kraftakt. Eigentümer müssen noch zustimmen. Betroffen sind alle Lifte, die zwischen 1988 und 2005 gebaut oder erneuert wurden.

"Krone"-Leser erfuhren es exklusiv: In Salzburg wird eine Millionen-Klage gegen Liftfirmen vorbereitet, die bei Bau und Wartung zu viel kassierten. Die EU verhängte über das Kartell bereits eine Rekord-Strafe. Jetzt fordern auch Stadt Salzburg, Land, Kliniken und Wohnbaufirmen Geld zurück. Es geht um fünf Millionen Euro.

Risiko abschätzbar
Nach einer Geheimsitzung der Gemeinnützigen Wohnbauträger am Freitag zieht auch die "Heimat Österreich" mit. "Wir wissen nicht, wie es ausgehen wird. Das Prozess-Risikio ist aber abschätzbar", kommentiert Direktor Karl Huber die Entscheidung, der reifliche Überlegungen vorausgegangen sind. Eigentümer sollten nicht überstürzt in einen Mega-Prozess geschickt werden. Und Huber ergänzt: "Wir denken, dass es bei den Absprachen der Liftfirmen um eine Preiserhöhung von rund zehn Prozent geht, das ist ein realistischer Bereich."

Zustimmung der Eigentümer fehlt
In der Verwaltung werden jetzt alle verfügbaren Kräfte für die Causa "Liftkartell" eingesetzt. Alle Daten über Aufträge aus den Jahren 1988 bis 2005 müssen so schnell wie möglich zum Rechtsanwalt. Von Eigentümern muss sich die Hausverwaltung noch die Zustimmung holen. Und schon am 1. Februar soll die fertige Klage beim Landesgericht in Wien liegen.

Auftragsflut bei Lift-Firmen
Die Lift-Firmen können sich indes über eine neue Auftragsflut freuen: Ein Landesgesetz schreibt vor, dass alle Altanlagen überprüft und auf neuesten Stand gebracht werden müssen. Allein bei der "Heimat Österreich" betrifft das an die hundert Anlagen. Prokurist Franz Berger: "Für die Sicherheit ist das dringend notwendig." Lifte sind damit keine Stolperfallen mehr. Sie bekommen ausnahmslos Schacht-Türen, Sicherungen für Monteure und Notfall-Tasten.

Kronen Zeitung

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