Küblböcks Vater:

„Daniels Schicksal hätte verhindert werden können“

Adabei
03.12.2018 10:17

Das Drama um Daniel Küblböck hat viele Menschen bewegt. In der RTL-Show „2018! Menschen, Bilder, Emotionen“ sprach Günther Küblböck nun zum ersten Mal über das Verschwinden seines Sohnes von Bord der AIDAluna im September dieses Jahres - und sagt: „Ich bin der Meinung, dass man das Schicksal von Daniel hätte verhindern können.“

Am 9. September geht Daniel Küblböck auf der Überfahrt nach New York im Atlantik über Bord der AIDAluna. Bis heute fehlt von dem einstigen „DSDS“-Spaßvogel jede Spur. Im RTL-Jahresrückblick mit Günther Jauch sprach sein Vater Günther Küblböck Sonntagabend über Daniels letzte Wochen. „Unser Sohn war in den letzten Monaten krank“, erklärte er. „Wenn jemand wirres Zeug redet, dann merkt man, dass etwas nicht stimmt.“ Sein Sohn habe etwa in seiner Wohnung Gegenstände zertrümmert, sei auch ausgerastet.

„Sämtliche Alarmsignale“ seien bei ihm daher „losgegangen“, als er von den Kreuzfahrt-Plänen des 33-Jährigen erfahren habe, so Küblböck weiter. Doch alle Versuche, die er gestartet habe, um diese Reise zu verhindern, seien gescheitert. „Für mich ist das staatlich unterlassene Hilfeleistung“, klagte Daniels Papa nun an. „Man fühlt sich machtlos. Man ist machtlos. Ich habe mit allen Behörden geredet. Polizei, Ordnungsamt, Betreuungsgericht.“ Aber alle diese Stellen würden „nur eingreifen, wenn die betroffene Person selbst kooperativ“ sei. 

„Sie sagten, sie können Daniel die Reise nicht verwehren“
Auch bei der AIDAluna habe er versucht zu intervenieren, schilderte Küblböck in der Show weiter. „Ich habe mit zwei Ärztinnen und dem Kapitän vorher telefoniert, alles geschildert. Ich sagte, sie sollen ihn im Auge behalten. Sie waren alle sehr betroffen. Aber sie haben nicht ein Mal nach ihm beim Boarding geschaut. Ich bin fassungslos.“

Sogar eine Audio-Datei, die während einer von Daniels Psychosen aufgenommen wurde, habe er an das Personal geschickt: „Ich hatte das Gefühl, dass die Situation gerettet ist. Aber dann sagten sie, sie können Daniel die Reise nicht verwehren.“

Als er am 9. September den Anruf bekommen habe, bei dem man ihm mitteilte, dass Daniel über Bord gegangen sei, sei das eingetreten, „wovor man die ganze Zeit Angst hatte“, so Küblböck zu Jauch. 

„Er hat das nicht geplant“
Dennoch stellt er klar: Sein Sohn habe nicht bewusst ins Wasser springen wollen. „Ich bin mir sicher, dass das in einer Psychose passiert ist und er nicht wusste, was er da tat. Er hat das nicht geplant.“ Im Grunde sei Daniel nämlich „ein sehr positiver Mensch, immer voller Tatendrang“ gewesen - und: „Er hat das Leben geliebt.“

Drei Monate nach dem Verschwinden von Daniel Küblböck wünscht sich sein Vater Günther vor allem eines: „Ich möchte wenigstens, dass Leute für ihre Söhne oder Töchter schnelle Hilfe bekommen. Dass jemand einfach mal untersucht wird.“ Denn: „Ich bin der Meinung, man hätte Daniels Schicksal ohne Weiteres verhindern können. Und ich bin sicher, dass es andere, weniger prominente Fälle da draußen gibt. Mir ist wichtig, dass umgedacht wird.“

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: kmm)



Kostenlose Spiele