Chef nennt‘s „fair“:

Energie AG stützt das Nulldefizit 2019 des Landes

Oberösterreich
02.12.2018 07:30

„Der Vorstand hat die höhere Ausschüttung angeboten“, beteuert man im Büro von Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP): Mit 13,16 Millionen € Sonderdividende zusätzlich zu den „routinemäßigen“ 28 Millionen € stützt die Energie AG Oberösterreich das Nulldefizit des Landes für 2019. Stromkunden und Erdkabel-Befürworter fragen sich, ob sie da draufzahlen.

Warum der Vorstandtrotz sinkenden Umsatzes und schrumpfender Erträge den Eigentümern erstmals eine Sonderdividende anbietet, ist die erste spannende Frage: Setzt sich der Trend aus der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2017/18 fort (minus 10,8 Prozent beim Energieumsatz, minus 21,7 Prozent beim operativen Ergebnis), was wegen der Mitte April einsetzenden Wasserknappheit für die Laufkraftwerke anzunehmen ist, muss die Energie AG ausgerechnet in einer Abschwungphase mehr Geld an Landesfinanzreferent LH Thomas Stelzer abliefern.

Energie AG-Chef begründet‘s mit zwei Geschäftsjahren
Generaldirektor Werner Steinecker blickt aber auch auf das „außergewöhnlich“ gute Geschäftsjahr 2016/17 zurück und begründet auch damit die Sonderdividende: „Da sei es nur fair, das dem Eigentümer anzubieten“, lässt er ausrichten.

Und was ist mit dem Strompreis?
Bei der Bilanzpräsentation kurz vor Weihnachten 2017 (also die mit dem „außergewöhnlichen“ Ergebnis) hat Steinecker übrigens „ein deutliches Signal beim Strompreis“ angekündigt hat. Manche haben das unwidersprochen als Ankündigung einer Preissenkung interpretiert - die es 2018 aber nie gegeben hat.

„Wir haben Preisgarantie!“
Hier verweist die Energie AG jetzt auf ihre heuer abgegebene „Preisgarantie“ (keine Erhöhung beim Energiepreis bis 1. Jänner 2020). Und darauf, dass der Marktpreis und andere Anbieter sehr wohl teurer geworden seien, „zum Beispiel Salzburg AG, Energie Allianz, Steiermark etc“.

Erdkabel-Kämpfer schöpfen Hoffnung
Die Nachricht von der Sonderdividende für’s Land (und für die anderen, kleineren Miteigentümer) hat auch Leute aufgescheucht,die um (teurere) Erdkabel statt Freileitungen kämpfen: „Die paar Millionen wären also schon drin“, heißt es nun etwa aus dem Mühlviertel.

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung

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