Slalom in Kitzbühel

Herbst scheidet als Führender aus – Neureuther siegt

Sport
24.01.2010 15:59
Déjà-vu für Reinfried Herbst: Wie im vergangenen Jahr verpatzte der Salzburger am Sonntag als Halbzeitführender den zweiten Durchgang im Slalom von Kitzbühel und warf einen sicheren Sieg weg. Herbst rutschte im Mittelteil aus, stieg zwar noch einmal zurück, kam aber nur als 26. ins Ziel. Der Sieg ging an den Deutschen Felix Neureuther.

Für den Technikspezialisten aus Bayern war es der erste Weltcup-Sieg. Er verwies den Franzosen Julien Lizeroux (+0,39 Sekunden) und den Italiener Giuliano Razzoli (+0,99) auf die Plätze zwei und drei. Bester Österreicher wurde Benjamin Raich (+1,10) als Vierter. Für Deutschlands Ski-Herren war es der erste Weltcup-Sieg seit 16. Jänner 2005, als Alois Vogl den Slalom in Wengen gewann.

Marcel Hirscher landete auf Platz sechs, Mario Matt verbesserte sich im zweiten Durchgang vom 23. auf den zehnten Rang.

Herbst: "Fühle mich gleich wie letztes Jahr"
Das Beste kommt zum Schluss, hatten sich die rund 600 Anhänger des Herbst-Fanklubs gedacht, die in ihren gelben Jacken und Shirts ihrem Star eine Traumkulisse bereitet hatten. Dabei war der Start des 31-jährigen Unkeners stark gefährdet, Rückenschmerzen zwangen ihn am Samstag zu einer mehrstündigen Therapie. Gegen die Enttäuschung nach dem Rennen, das er nach Zurücksteigen zu Ende fuhr, aber wegen großen Rückstands ohne Punkte blieb, half jedoch nichts: "Ich fühle mich ziemlich gleich wie letztes Jahr, aber wenn es so weitergeht wie 2009, ist es am Dienstag wieder vergessen", sagte der Schladming-Sieger des Vorjahres.

Was passiert ist, konnte er unmittelbar nach dem Rennen nicht sagen. Als er jedoch die TV-Bilder sah, meinte er trocken: "Innenskilage, Schlag bekommen, zu weit drinnen. Leider schon wieder, es ist gleich bitter wie im letzten Jahr. Aber das Leben geht weiter und meinem Kreuz geht es auch halbwegs gut, sodass ich sagen kann, dass es für Schladming passt. Da war ich mir vor dem Rennen nicht sicher, wie es sein wird. So ist es im Sport, es geht bergauf, bergab, das ist bei mir besonders oft der Fall", analysierte der Salzburger.

Vater Neureuther vergießt Freudentränen
So aber jubelte ein 25-jähriger Garmischer dort, wo sein Vater Christian Neureuther vor 31 Jahren gewonnen hatte. "Ich bin wirklich ganz fertig, ich hatte keine einfache Saison. Mental war ich am Boden und habe mich wieder herausgekämpft", so Neureuther. "Ich habe lange genug gewartet auf diesen Erfolg, und dass er an der Stelle passiert, wo auch mein Vater gewonnen hat, ist ein Wahnsinn, das macht mich stolz." Vater Neureuther vergoss im Zielraum Tränen ("So ein Moment kommt so schnell nicht wieder"), auch Mutter Rosi Mittermaier war anwesend.

Während Mario Matt wieder einmal das Ziel sah und zum zweiten Mal in diesem Winter anschrieb, musste Weltmeister Manfred Pranger den dritten Ausfall in sechs Rennen hinnehmen. "Ich hätte dosieren sollen, aber ich habe nur noch Gas gegeben, bin mit vollem Zug rein, und das ist an dieser Stelle nicht förderlich. Da habe ich es übertrieben", sagte der Tiroler, der wieder mit starken Rückenschmerzen kämpft und auf Schladming hofft.

Kostelic gewinnt Kombination
Der Sieg in Hahnenkamm-Kombination ging an den Kroaten Ivica Kostelic, Raich wurde hinter dem Schweizer Silvan Zurbriggen Dritter und sicherte sich die kleine Kristallkugel für den Gewinn des Kombinations-Weltcups.

Das Ergebnis

 1

NEUREUTHER Felix 

GER 

 1:37.35

 2

LIZEROUX Julien 

FRA 

 1:37.74

 3

RAZZOLI Giuliano 

ITA 

 1:38.34

 4

RAICH Benjamin 

AUT 

 1:38.45

 5

JANYK Michael 

CAN 

 1:38.60

 6

HIRSCHER Marcel 

AUT 

 1:38.66

 7

KOSTELIC Ivica 

CRO 

 1:38.93

 8

HARGIN Mattias 

SWE 

 1:39.06

 9

MISSILLIER Steve 

FRA 

 1:39.15

 10

MATT Mario 

AUT 

 1:39.40

 11

COUSINEAU Julien 

CAN 

 1:39.50

 12

SPENCE Brad 

CAN 

 1:39.55

 13

DEVILLE Cristian 

ITA 

 1:39.72

 14

WHITE Trevor 

CAN 

 1:40.08

 15

YUASA Naoki 

JPN 

 1:40.21

 16

LAHDENPERAE Anton 

SWE 

 1:40.33

 17

ZURBRIGGEN Silvan 

SUI 

 1:40.40

 18

HÖRL Wolfgang 

AUT 

 1:40.41

 19

VAJDIC Bernard 

SLO 

 1:40.44

 20

MYHRE Lars Elton 

NOR 

 1:40.46

 21

ALBRECHT Kilian 

BUL 

 1:40.91

 22

MÖLGG Manfred 

ITA 

 1:43.15

 23

LIGETY Ted 

USA 

 1:43.79

 24

MERMILLOD BLONDIN Thomas 

FRA 

 1:43.93

 25

ANSELMET Alexandre 

FRA 

 1:44.00

 26

HERBST Reinfried 

AUT 

 1:45.17

 27

KASPER Nolan 

USA 

 1:55.71

Im 1. Durchgang out u.a.:Manfred Pranger, Thomas König, Georg Streitberger, Alexander Koll (alle AUT), Aksel Lund Svindal (NOR)
Im 2. Durchgang out u.a.:Christoph Dreier (AUT)

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(Bild: KMM)



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