Nach Rohrbruch

Bim fährt wieder – Wasserversorgung wiederhergestellt

Wien
25.01.2010 12:41
Nach dem Wasserrohrbruch am Sonntag in Alsergrund konnte Montagmittag der Verkehr der Straßenbahnlinie D laut den Wiener Linien wieder aufgenommen werden. Die "Bim" war nach dem "Spontangebrechen" eines Grauguss-Rohres vorübergehend geteilt geführt worden. Die Wasserversorgung von rund hundert betroffenen Häusern war bereits Sonntagnachmittag wieder in Gang gesetzt worden, so der Bereitschaftsingenieur der Wiener Wasserwerke, Wolfgang Zerobin.

Das Gebrechen war gegen 6.30 Uhr am Sonntag am Kreuzungsplateau Berggasse/Schlickgasse/Prozellangasse aufgetreten. Etwa hundert Häuser in der Berggasse 14 bis 24 mussten vorübergehend von Trinkwasserwägen der MA 48 - Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark versorgt werden. Das 15 Zentimeter dicke, gebrochene Rohr aus dem Jahr 1930 wies an der Bruchstelle ein "ziegelgroßes Loch" auf, hieß es seitens der Stadt Wien. Das Gebrechen könnte wegen Materialermüdung des 80 Jahre alten Graugussrohres oder einer Erschütterung aufgetreten sein. Das Rohr wurde ausgetauscht. Gegen 16 Uhr floss in den betroffenen Gebäuden schließlich wieder Wasser aus den Leitungen.

Notversorgung mit eigenen Wasserbehältern
Etwa 300 Rohrbrüche pro Jahr, "von groß bis klein", gibt es laut Zerobin in der Bundeshauptstadt. Der Großteil der Gebrechen ist aber wenig spektakulär: Oft werden Passanten, Müllabfuhr, Feuerwehr und der Straßenerhalter darauf aufmerksam, wenn Wasser zwischen Gehsteig und Straße hervorsprudelt.

Die Logistik im Hintergrund sei gut organisiert: Neben den Mitarbeitern der Wasserwerke müssen sogenannte Kontrahentenfirmen innerhalb einer Stunde an Ort und Stelle sein, um schnellstmöglich mit der Reparatur der Gebrechen zu beginnen. Zur Notversorgung betroffener Häuser stehen neben den beheizbaren Wägen der MA 48 auch eigene Wasserbehälter zur Verfügung; in manchen Fällen werden laut dem Bereitschaftsingenieur auch Ventile an nahestehenden Wasserhydranten angebracht.

Westen Wiens durch Rohrbruch lahmgelegt
Zuletzt hatte es am vergangenen Dienstag einen Wasserrohrbruch in Liesing gegeben: Das Gebrechen sorgte vorübergehend auf der Ketzergasse für Staus und Wartezeiten. Gebrochen war ein 15 Zentimeter dickes Rohr aus dem Jahr 1961. Zuvor hatte im Oktober des Vorjahres ein Wasserrohrbruch für massive Verkehrsbehinderungen im Westen Wiens gesorgt: Im Kreuzungsbereich Winckelmannstraße/Linke Wienzeile in Rudolfsheim-Fünfhaus war die Straße nach dem Gebrechen rund 20 Zentimeter überflutet worden (siehe Infobox).

Jährlich werden 30 Rohr-Kilometer erneuert
Verantwortlich für die Gebrechen sind die oftmals veralteten Grauguss-Rohre. Diese werden allerdings sukzessive getauscht: Jährlich werden rund 30 Kilometer erneuert. Laut Rathaus sind bereits mehr als 300 Kilometer dieser - meist zwischen 1950 und 1980 gelegten - Leitungen ersetzt worden. Zudem, so wird dort betont, wird das gesamte Netz ständig kontrolliert und im Bedarfsfall saniert.

Das Durchschnittsalter des Wiener Rohrnetzes beträgt jedenfalls rund 45 Jahre. Insgesamt ist das Netz 3.281 Kilometer lang. Durch die intensive Erneuerung ist es laut Rathaus-Angaben gelungen, die Verluste im Rohrnetz von rund 24 Prozent in den 1970er Jahren auf unter zehn Prozent echte Verluste zu senken. Dies ist, so wird versichert, ein im internationalen Vergleich hervorragender Wert.

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