Slalom in Kitzbühel

Herbst scheidet als Führender aus – Neureuther gewinnt

Tirol
24.01.2010 14:54
Österreichs Ski-Asse sind in Kitzbühel auch am Sonntag im Slalom sieglos geblieben: Halbzeit-Leader Reinfried Herbst schied auf der Fahrt zum Sieg am Ganslernhang aus. Stattdessen durften sich die Deutschen freuen: Der Bayer Felix Neureuther triumphierte vor dem Franzosen Julien Lizeroux und dem Italiener Giuliano Razzoli. Als bester Österreicher wurde Benjamin Raich Vierter, damit sicherte er sich die kleine Kristallkugel für den Gewinn des Kombi-Weltcups.

Das Beste kommt zum Schluss, hatten sich die rund 600 Anhänger des Herbst-Fanclubs gedacht, die in ihren gelben Jacken und Shirts ihrem Star eine Traumkulisse bereitet hatten. Dabei war der Start des 31-jährigen Unkeners stark gefährdet gewesen, Rückenschmerzen zwangen ihn am Samstag zu mehrstündiger Therapie, auch in der Pause des Slaloms musste er behandelt werden.

"Es ist gleich bitter wie im letzten Jahr"
Gegen die Enttäuschung nach dem Rennen, das er nach Zurücksteigen zu Ende fuhr, aber wegen übergroßen Rückstands ohne Punkte blieb, half jedoch nichts: "Ich fühle mich ziemlich gleich wie letztes Jahr, aber wenn es so weitergeht wie 2009, ist es am Dienstag wieder vergessen", sagte der Schladming-Sieger des Vorjahres.

Was passiert ist, konnte er unmittelbar nach dem Rennen nicht sagen. Als der jedoch die TV-Bilder sah, meinte er trocken: "Innenskilage, Schlag bekommen, zu weit drinnen. Leider schon wieder, es ist gleich bitter wie im letzten Jahr. Aber das Leben geht weiter und meinem Kreuz geht es auch halbwegs gut, so dass ich sagen kann, dass es für Schladming passt. Da war ich mir vor dem Rennen nicht sicher, wie es sein wird. So ist es im Sport, es geht bergauf, bergab, das ist bei mir besonders oft der Fall", analysierte der Salzburger.

Vater Neureuther vergießt Freudentränen
So aber jubelte ein 25-jähriger Garmischer dort, wo sein Vater Christian Neureuther vor 31 Jahren gewonnen hatte. "Ich bin wirklich ganz fertig, ich habe keine einfache Saison. Mental war ich am Boden und habe mich wieder herausgekämpft", erzählte Neureuther Junior, der sich mit dem Sieg im FIS-Slalom in Westendorf den richtigen "Schub" geholt hatte. "Ich habe lange genug gewartet auf diesen Erfolg und dass er an der Stelle passiert, wo auch mein Papa gewonnen hat, ist ein Wahnsinn, das macht mich stolz. "

Vater Neureuther vergoss im Zielraum Tränen ("So ein Moment kommt so schnell nicht wieder"), auch Mutter Rosi Mittermaier war anwesend. Für Deutschlands Ski-Herren war es der erste Weltcup-Sieg seit 16. Jänner 2005, als Alois Vogl sensationell den Slalom in Wengen gewonnen hatte.

Matt von Rang 23 auf zehn
Während Mario Matt (verbesserte sich mit viertbester Laufzeit von Platz 23 auf zehn) wieder einmal das Ziel sah und zum zweiten Mal in diesem Winter anschrieb, musste Weltmeister Manfred Pranger den dritten Ausfall in sechs Rennen hinnehmen. "Ich hätte dosieren sollen, aber ich habe nur noch Gas gegeben, bin mit vollem Zug rein, und das ist an dieser Stelle nicht förderlich. Da habe ich es übertrieben", sagte der Tiroler, der wieder mit starken Rückenschmerzen kämpft und auf Schladming hofft.

Kombi an Kostelic, Kugel an Raich
In der klassischen und zum Weltcup zählenden Hahnenkamm-Kombination klassierte sich Raich hinter Kostelic ("Ich habe im zweiten Slalomdurchgang nur 60 Prozent gegeben, es ist brutal schwer hier, ich habe nur gebetet, keinen Fehler zu machen") und dem Schweizer Vorjahressieger Silvan Zurbriggen an dritter Stelle. Romed Baumann kam auf Rang 9, Joachim Puchner auf 16.

Für den 31-jährigen Raich ist es die erste Kristallkugel in der Kombination, die insgesamt sechste kleine neben der großen für den Gesamtweltcup 2005/2006. "Sie hat große Bedeutung für mich, denn heute war es besonders schwierig. Die Kombi in Kitz, die Kugel und der Slalom, in dem ich auch ganz vorne mit dabei sein wollte, das war eine große Belastung. Kostelic hat es ja auch gesagt, es ist nicht schön zu fahren, wenn man das Ganze im Hintergrund hat. So richtig freigegeben habe ich den Ski nicht."

Das Ergebnis

 1

NEUREUTHER Felix 

GER 

 1:37.35

 2

LIZEROUX Julien 

FRA 

 1:37.74

 3

RAZZOLI Giuliano 

ITA 

 1:38.34

 4

RAICH Benjamin 

AUT 

 1:38.45

 5

JANYK Michael 

CAN 

 1:38.60

 6

HIRSCHER Marcel 

AUT 

 1:38.66

 7

KOSTELIC Ivica 

CRO 

 1:38.93

 8

HARGIN Mattias 

SWE 

 1:39.06

 9

MISSILLIER Steve 

FRA 

 1:39.15

 10

MATT Mario 

AUT 

 1:39.40

 11

COUSINEAU Julien 

CAN 

 1:39.50

 12

SPENCE Brad 

CAN 

 1:39.55

 13

DEVILLE Cristian 

ITA 

 1:39.72

 14

WHITE Trevor 

CAN 

 1:40.08

 15

YUASA Naoki 

JPN 

 1:40.21

 16

LAHDENPERAE Anton 

SWE 

 1:40.33

 17

ZURBRIGGEN Silvan 

SUI 

 1:40.40

 18

HÖRL Wolfgang 

AUT 

 1:40.41

 19

VAJDIC Bernard 

SLO 

 1:40.44

 20

MYHRE Lars Elton 

NOR 

 1:40.46

 21

ALBRECHT Kilian 

BUL 

 1:40.91

 22

MÖLGG Manfred 

ITA 

 1:43.15

 23

LIGETY Ted 

USA 

 1:43.79

 24

MERMILLOD BLONDIN Thomas 

FRA 

 1:43.93

 25

ANSELMET Alexandre 

FRA 

 1:44.00

 26

HERBST Reinfried 

AUT 

 1:45.17

 27

KASPER Nolan 

USA 

 1:55.71

Im 1. Durchgang out u.a.:Manfred Pranger, Thomas König, Georg Streitberger, Alexander Koll (alle AUT), Aksel Lund Svindal (NOR)
Im 2. Durchgang out u.a.:Christoph Dreier (AUT)

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