Wegen Tierhaltung

Greenpeace schlägt Alarm um Gift-Mix in Flüssen

Steiermark
29.11.2018 20:49

Diese Studie lässt bei vielen die Alarmglocken schrillen: Greenpeace hat in zehn EU-Ländern 29 Gewässer, die in Regionen mit intensiver Massentierhaltung fließen, auf Antibiotika und Pestizide untersucht - und in allen Belastungen gefunden. Speziell in zwei steirischen. Die Landwirtschaftsgranden warnen indes vor „Skandalisierung“.

Der Schwarzaubach im Schwarzautal (laut Greenpeace gibt es dort die meisten Schweine pro Einwohner in ganz Österreich) sowie die Stiefing in St. Georgen wurden in der Steiermark untersucht. Fazit: Es wurden beträchtliche Schadstoffbelastungen gefunden, der Pestizidwert der Stiefing war sogar der dritthöchste unter allen entnommenen Proben. Bis zu fünf Tierarzneimittel waren darunter sowie 38 Pestizide. Zurückgeführt wird das auf Massentierhaltung sowie den erhöhten Futtermittel-/Maisanbau eben für die vielen Tiere.

„Industrielle Tierhaltung ist eine Gefahr für unsere Umwelt und unsere Gesundheit. Die Cocktails an Schadstoffen schaden unseren Flüssen, auch für uns Menschen ist das ein gesundheitliches Risiko“, warnen Greenpeace-Experten.

Das Landwirtschaftsministerium weist als Reaktion darauf hin, dass man sich des Problems bewusst sei, „Skandalisierung“ aber niemandem helfe.

Und man lässt das nicht auf Massentierhaltung schieben. Landwirtschaftskammerchef Franz Titschenbacher: „Wir arbeiten seit Jahren an Reduktionsprogrammen bei Antibiotika. Österreichweit konnten die Mengen damit von 61 Tonnen auf 44 Tonnen im Jahr vermindert werden.“

Was immer noch eine gigantisch hohe Menge ist! „Ja, es klingt viel. Im Vergleich aber: Die Menschen kommen auf 73 Tonnen! Das Problem ist also in der Mehrheit auf die Humanmedizin zurückzuführen.“ Antibiotika vorsorglich zu verabreichen sei bei Schweinen seit 2006 verboten.

Er betont, dass nirgends Grenzwerte überschritten worden seien. Auch Agrar-Landesrat Hans Seitinger fordert, dass man klären müsse, ob die Belastung tatsächlich aus dem Schweinestall oder aus Kläranlagen komme. Generell muss er einräumen, dass es von Seiten des Landes noch nie Messungen zu Antibiotika in Gewässern gegeben hätte. „Wir überprüfen die Greenpeace-Studie aber jetzt auf jeden Fall.“

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