Die Anrainer sind empört über die Vorgangsweise der Großparteien. Mit vereinter Macht wollen SP und VP das Projekt durchpeitschen, die Bürger werden einfach überrollt. Eine von vielen Seiten verlangte Befragung der Menschen wurde von den Parteien vom Tisch gewischt. Ohne Angabe von Gründen.
Die Bürgerinitiative Marillenalm, die zusammen mit der Gruppierung "Tivoli-Alarm – Rettet den Springerpark" gegen den Bau kämpft, fasst in einem Brief an Meidlings Bezirksvorsteherin Gabriele Votava zusammen, was die Anrainer über die Gründe dieses Großangriffs von SP und VP auf die Natur denken:
Die Partei hat die Macht
Etwa dass das Hotelprojekt aus rein ökonomischen Gründen auf Biegen und Brechen realisiert werden müsse, dass die SP der VP einen Gefallen schulde und sich daher vehement für das Hotel einsetzt, dass die SP sich schon einen Koalitionspartner für die Zeit nach der Wiener Wahl suche, dass Behörden in "vorauseilendem Partei-Gehorsam" und nicht auf Grund der Sachlage handeln und dass schließlich die Bürger völlig egal seien – die Partei hingegen die Macht habe.
Dass der letzte Satz nicht von der Hand zu weisen ist, sahen wir am 13. Jänner im Planungsausschuss des Gemeinderats: Die Stellungnahme des Bezirks zu dem Hotelbau wurde zurückgewiesen, eine Bürgerbefragung kurzerhand abgelehnt, dafür eine neue Flächenwidmung beschlossen. Besonders aufgebracht sind die Gegner des Hotelprojekts über die Tatsache, dass statt einer 70-prozentigen Verbauung nun eine 100-prozentige vorgesehen ist.
von Erich Vorrath, Kronen Zeitung
Symbolbild
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