Neujahrs-Treffen

BZÖ gibt sich mutig und kritisiert FPK als “Panzerknacker”

Österreich
23.01.2010 13:55
"Das ist die Botschaft des heutigen Tages: Dass wir uns nicht unterkriegen lassen." Mit diesen Worten hat BZÖ-Obmann Josef Bucher am Samstag seine Rede zum Jahresauftakt des Bündnisses eröffnet. "Es gab Turbulenzen, wir haben ein paar Passagiere verloren", räumte er ein. Man habe aber Ballast abgeworfen und dadurch an Fahrt gewonnen. Mit der abgespaltenen FPK hart ins Gericht ging der steirische BZÖ-Landeschef Gerald Grosz (li. im Bild), der die Mannen um Uwe Scheuch als "Familie Panzerknacker" bezeichnete.

Bucher blickte im steirischen Judenburg noch einmal auf den Landesparteitag in Kärnten genau vor einer Woche zurück. Dieser sei "nicht unbedingt nach demokratischen Spielregeln" abgelaufen: "Hinterher wusste ich, warum in Klagenfurt im Landhaus eine Ausstellung über Nordkorea stattgefunden hat. Da haben sich einige Anleihen genommen." Übrig geblieben vom "Putsch im Kärnten" sei die Frage in der Bevölkerung: "Sind die noch alle zurechnungsfähig?" Die Politikverdrossenheit sei jedenfalls noch gestiegen.

Rot und Schwarz bleiben Hauptgegner
Größer als die Politikverdrossenheit sei nur noch der Schuldenberg der Republik, meinte Bucher. Bis 2013 sollen es im Bund 280 Milliarden Euro sein. Er pochte deshalb auf eine "Schuldenbremse": "Es gibt keinen anderen Ausweg, Reformen sind unabdingbar". Ob in der Gesundheit oder der Bildung, das Defizit enge die Spielräume ein. Zwar habe man sich in den vergangenen Wochen mit dem eigenen Mitbewerber im Dritten Lager beschäftigen müssen, Hauptgegner in der politischen Arena blieben aber Rot und Schwarz. Die aktuelle Regierung habe noch keine Reformen umgesetzt.

Bucher wurde bei seinem Einzug mit Standing Ovations der 500 Besucher begrüßt. Auf seine Rede eingestimmt wurden sie mit einem Imagefilm, untermalt von Silbermonds "Krieger des Lichts". Er bekräftigte seine Forderung nach Neuwahlen in Kärnten und verwies auf das Gründungskonvent des Kärntner BZÖ in einer Woche. Er ortet ein Wählerpotenzial von 20 Prozent in dem Bundesland. "Für uns ist klar, wir gehen gestärkt aus dem Desaster heraus. Wir haben uns nichts zu Schulden kommen lassen", so Bucher.

Grosz geiselt "niedrige Instinkte" der FPK
"Skandal-Parteiförderungen, Spenden- und Korruptionssumpf, zwischendurch 1,2 Millionen Euro Morgengabe für Strache als Mitgift" - der steirische BZÖ-Chef Gerald Grosz erläuterte das Kürzel FPK als "Familie Panzerknacker". Hier gebe es sehr viele Parallelen zum Kärntner Landeshautmann Gerhard Dörfler, zu FPK-Obmann Uwe Scheuch und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Diesen Herren würde er jedenfalls keine Verantwortung mehr übertragen: "Da lass ich lieber meinen Hund auf die Würscht aufpassen", meinte Grosz.

Der steirische Landeschef sieht durch die Vorgänge um die Abspaltung den "Bodensatz" der Politik erreicht. "Niedrige Instinkte wie Macht und Habgier, Korruption und Skrupellosigkeit" hätten Überhand gewonnen - all jene Eigenschaften, die Bündnisgründer Jörg Haider Zeit seines Lebens "aufrichtig und mutig" bekämpft habe.

"Glocken verkünden immer die Auferstehung"
Grosz sah im gut besuchten Jahresauftakt ein "starkes Lebenszeichen, ein Glaubensbekenntnis" für das Bündnis. Jene, die bereits die Totenglocken über dem BZÖ "bimmeln" lassen wollten, würden sich noch wundern: "Die Glocken verkünden immer die Auferstehung."

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele