Eröffnung am Samstag

Advent in Graz: Herr Frosti und die Eiskrippe

Steiermark
29.11.2018 06:30

Die Eiskrippe im Grazer Landhaushof ist etwas Besonderes. Viele Touristen kommen nur ihretwegen in die Murmetropole. Alle Jahre wieder bringen Hunderte TV-Stationen aus aller Welt Berichte über das vergängliche Kunstwerk des Eisschnitzers Kimmo Frosti. Wir haben den Finnen bei der Arbeit besucht.

Auf dem Parkplatz der Fleischerei Köhrer in Groß St. Florian fliegen die Eisspäne. Das dortige Kühlhaus wird von den Eisschnitzern als Lagerraum genutzt.

„Regen ist kein Problem“, sagt Frosti, als wir aus dem Auto steigen und besorgt gen Himmel blicken, „die Sonne und der Wind sind unsere Feinde“. Bis Freitag müssen er und sein Team - zwei Finnen, ein Lette und zwei Einheimische - fertig sein, denn Samstagabend wird die Eiskrippe eröffnet.

Frosti? Kein Künstlername
Nein, Frosti ist kein Künstlername, der Mann aus dem hohen Norden heißt wirklich so. „Meine Familie ist aus Deutschland ausgewandert und hieß eigentlich Frost“, muss er selbst schmunzeln.

Das Eis, aus dem er die Heiligen Drei Könige, Josef, Maria und das Jesuskind schnitzt, kommt aus Belgien. „Dort steht die größte Eisfabrik Europas“, erklärt er. Die Blöcke wiegen mehr als eine Tonne. „Wenn sie aus dem Kühlhaus kommen, haben sie minus 20 Grad“, sagt Frosti. Und sind pickelhart. Damit man sie bearbeiten kann, werden sie am Vorabend ins Freie gestellt, quasi zum Antauen.

Drei Krippen „auf Lager“
Vor ein paar Jahren gab es so einen warmen Winter, dass die Eiskrippe so schnell dahinschmolz, dass schon am Nikolotag fast nichts mehr von ihr übrig war. „Seitdem machen wir vier Garnituren. Die Figuren werden jede Woche am Freitag ausgetauscht“, so Frosti.

Der 49-Jährige ist ein gefragter Mann. Er kommt gerade aus Deutschland, wo er in einem Freizeitpark Meerjungfrauen und Delfine aus Eis geschnitzt hat. „Ich mache auch Sandskulpturen“, erzählt er. Nächstes Jahr im Juni will er in seiner Heimat eine riesige Sandburg bauen - 50 mal 50 Meter groß.

„Am Abend braucht man eine heiße Dusche“
Als Finne ist man ja an Kälte gewöhnt. Trotzdem ist Frosti ganz dick eingepackt: „Wenn man den ganzen Tag zwischen den Eisblöcken steht, braucht man am Abend eine heiße Dusche.“

Wie lange läuft eigentlich sein Vertrag in Graz? „Von mir aus auf Lebenszeit“, lacht er, „die Eiskrippe ist eines meiner Lieblingsprojekte“. Noch dazu gibt es hier viel Publicity und Hotels mit ausreichend Warmwasser - Eisschnitzer-Herz, was willst du mehr?

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