Weitere fünf Jahre
Bolivien: Morales für zweite Amtszeit vereidigt
Morales schwor "für das Land und das Volk" zu regieren, ehe er die präsidiale Schärpe und Medaille entgegennahm. Der 50-Jährige war Anfang Dezember mit 64 Prozent für weitere fünf Jahre an die Spitze des Anden-Staates gewählt worden. Seine Partei Bewegung zum Sozialismus (MAS) errang zudem in beiden Kammern des Parlaments die absolute Mehrheit.
Chavez sagte, die Wiederwahl Morales' sei ein Beispiel dafür, dass die lateinamerikanische Bevölkerung aus "langer neoliberaler Nacht" aufwache. Der Vereidigung wohnten auch der ecuadorianische Präsident Rafael Correa, Fernando Lugo aus Paraguay und die scheidende chilenische Staatschefin Michele Bachelet bei.
Auch von Ureinwohnern "geweiht"
Am Abend vor der Amtseinführung hatte sich Morales, der erste bolivianische Präsident indianischer Abstammung, in einer mystischen Zeremonie in der Ruinenstätte Tiwanaku zum spirituellen Führer der Ureinwohner weihen lassen.
Seit seinem Amtsantritt 2006 hat Morales seine Macht immer weiter ausgedehnt. In Anlehnung an die Politik von Chavez in Venezuela verstaatlichte er wichtige Industriezweige und treibt nach eigenen Worten eine "sozialistische Revolution" voran. Außenpolitisch übte er ähnlich wie Chavez immer wieder harsche Kritik an den USA. Per Verfassungsänderung stärkte er die Rechte der Ureinwohner und ermöglichte sich eine zweite Amtszeit in Folge.
Oppositionskandidat in USA geflüchtet
Der konservative Oppositionskandidat Manfred Reyes Villa flüchtete nach der Niederlage bei der Präsidentschaftswahl im Dezember in die USA, weil Morales ihn wegen mutmaßlicher Steuerflucht und Wahlbetrugs ins Gefängnis bringen will. Villa sieht sich als Opfer politischer Verfolgung.
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