Altes LKH verkauft

Bad Aussee: Leeres Spital wird ein Wohnprojekt

Das Gründerzeit-Gebäude wurde in den 1950ern und 90ern erweitert.

(Bild: Jürgen Radspieler)

Lange schien der Abriss nur eine Frage der Zeit zu sein, doch nun ist alles anders gekommen: Das alte Landeskrankenhaus in Bad Aussee, das seit 2013 leer steht, wurde von Investoren rund um den heimischen Adels-Abkömmling Franz Meran gekauft. In den nächsten Jahren entstehen dort 37 geförderte Mietwohnungen.

Auch wenn sich viele schon daran gewöhnt haben: Eine Augenweide ist der Bau nie gewesen. Seit das LKH- vor fünf Jahren in die Sommersbergseestraße siedelte, ist dem Haus, dessen Gründerzeit-Kern in den 1950er- und 90er-Jahren erweitert wurde, auch noch die Funktion abhanden gekommen.

Das alte LKH, das auf 1823 Quadratmetern Grundfläche zwischen Grundlseer Straße und Traun eingezwängt liegt, hat den Besitzer gewechselt. Der Kaufpreis bleibt geheim.

(Bild: Jürgen Radspieler)

Abriss hätte halbe Million gekostet
Ein Abriss lag zunächst auf der Hand, hätte aber eine halbe Million Euro verschlungen. Weshalb die Stadtgemeinde selbst auf einen Ankauf verzichtete, erklärt Bürgermeister Franz Frosch (ÖVP). „Wir wirtschaften am Limit. Das Geld fließt hauptsächlich in Schulsanierungen.“ Aber auch die steirische Spitalsgesellschaft Kages stöhnte als Eigentümerin unter den Erhaltungskosten: 120.000 Euro in fünf Jahren, rechnet ein Sprecher vor.

Jetzt wurde eine Lösung gefunden: Ein Konsortium mit Franz Meran an der Spitze kaufte vor wenigen Tagen die ganze Liegenschaft mit ihren 4500 Quadratmetern Geschoßfläche, um darin kolportierte 37 Mietwohnungen zu errichten. Diese sollen durch Landes-Förderungen besonders für junge Familien attraktiv sein - und für Ältere, die in Zentrumsnähe leben wollen.

Franz Frosch, ÖVP-Bürgermeister von Bad Aussee.

(Bild: Jürgen Radspieler)

Umfahrungstunnel: Vision lebt weiter
„Das ist ein Projekt von Ausseern für Ausseer“, kann auch Bürgermeister Frosch gut damit leben - zumal laut Plan die lang gehegte Vision eines 500 Meter langen Umfahrungstunnels zwischen Altausseer und Grundlseer Straße nicht gefährdet wird. Obwohl die Kosten für den Tunnel im zweistelligen Millionenbereich lägen, hofft Frosch auf eine Realisierung: „Im Sommer ersticken wir dort im Verkehr.“