Kosmische Wolke

ESO zeigt Bilder des Katzenpfoten-Nebels

Wissenschaft
22.01.2010 12:56
Es sieht aus, als hätte eine Katze einen gigantischen Pfotenabdruck im Weltall hinterlassen. Tatsächlich wird das Himmelsobjekt mit der astronomischen Katalognummer NGC 6334 auch Katzenpfoten-Nebel genannt. Die Europäische Südsternwarte ESO hat jetzt neue faszinierende Fotos dieser riesigen kosmischen Wolke im Sternbild des Skorpions veröffentlicht.

Die neuen Aufnahmen wurde aus Teilbildern zusammengesetzt, die mit dem sogenannten Wide Field Imager aufgenommen wurden, einer astronomischen Kamera mit besonders großem Bildfeld, die am 2,2-Meter-ESO-Teleskop des La-Silla-Observatoriums in Chile installiert ist.

Struktur aus Gas und Staub
Der Katzenpfoten-Nebel ist eine komplexe Struktur aus Gas und Staub und die Geburtsstätte einer Vielzahl massereicher Sterne. Er liegt nahe der Zentralregion unserer Milchstraße und ist aufgrund von Staubwolken, die zwischen ihm und der Erde liegen, weitgehend verdeckt. Erstmals beschrieben wurde NGC 6334 im Jahre 1837 durch den britischen Astronomen John Herschel, der sich zu jener Zeit in Südafrika aufhielt.

5.500 Lichtjahre von der Erde entfernt
Der Katzenpfoten-Nebel ist rund 5.500 Lichtjahre von der Erde entfernt, überdeckt am Nachthimmel eine Fläche etwas größer als die des Vollmonds und hat einen Durchmesser von rund 50 Lichtjahren. Irdischen Beobachtern erscheint er rötlich, obwohl er durchaus auch bläuliche und grünliche Lichtanteile aussendet. Das rötliche Licht, das wir vom Katzenpfoten-Nebel empfangen, wird vor allem von Wasserstoffgas erzeugt, das durch die intensive Strahlung heißer, junger Sterne zum Leuchten angeregt wird.

Kinderstube für massereiche Sterne
NGC 6334 ist eine der aktivsten Kinderstuben für massereiche Sterne, die es in unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße, gibt, und deshalb ein beliebtes astronomisches Studienobjekt der Astronomen. Im Inneren dieses Nebels verbirgt sich zum einen eine Vielzahl sehr junger, hell leuchtender bläuliche Sterne – jeder davon mit fast zehn Mal so viel Masse wie unsere Sonne –, die typischerweise nur einige Millionen Jahre alt sind. Zum anderen befinden sich dort eine Reihe von noch in Entstehung befindlichen Babysternen, die typischerweise im Inneren von Staubwolken verborgen und entsprechend schwer zu beobachten sind. Insgesamt dürfte es im Katzenpfoten-Nebel einige Zehntausende von Sternen geben.

Österreich seit 2008 ESO-Mitglied
Die ESO wurde im Jahr 1962 gegründet, um auch europäischen Astronomen Beobachtungsmöglichkeiten am Südsternhimmel zu verschaffen. Sie zählt 14 Mitgliedsstaaten, zu denen seit dem Juli 2008 auch Österreich gehört.

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