Duo vor Gericht
Zillertal: Billardabend endete in Krankenhaus
Ein eigentlich gemütlicher Abend unter Freunden endete Mitte April in Mayrhofen für einen gebürtigen Wiener unter anderem mit einem Augenbodenbruch und mehreren Prellungen. Er wurde offenbar von zwei Männern (30, 27) brutal verprügelt. Der Grund für den Streit: Eine Lappalie am Billardtisch. Die Raufbolde schrammten nur knapp an einer Haftstrafe vorbei.
Gemeinsam mit seinem Arbeitskollegen - einem Engländer - feierte der 30-jährige Zillertaler den letzten Arbeitstag in einem Skiverleih mit einer Zechtour durch diverse Lokale. Schon ordentlich angetrunken, versuchten sich die beiden Angeklagten bei einem Match im Billard. „Wir konnten schon noch die weiße und die schwarze Kugel unterscheiden, aber die Weltmeisterschaft hätten wir wohl nicht mehr gewonnen“, erklärte der Tiroler gestern am Innsbrucker Landesgericht.
„Wir wollten noch weiterspielen“
Doch das gesellige Spielchen der beiden wurde plötzlich vom späteren Opfer gestört. Er legte nämlich - wie in Billardlokalen üblich - eine Münze auf den Tisch, um den Spielern zu signalisieren, dass er schon bald das Queue schwingen möchte. „Wir wollten aber noch weiterspielen“, versuchte der 30-Jährige seinen späteren Auszucker zu rechtfertigen. Kurzerhand steckte er das Geld in die Hosentasche und löste damit einen handfesten Streit aus. „Er schlug mir dann ins Gesicht und verließ das Lokal“, erinnerte sich der Erstangeklagte.
„Keine Erinnerungen“
Diesen Schlag wollte der Zillertaler offenbar nicht auf sich sitzen lassen und nahm die Verfolgung auf. An das, was dann vor dem Lokal passierte, konnte oder wollte sich der Mann gestern vor dem Schöffensenat aber nicht erinnern. „Komisch, dass Sie plötzlich eine Gedächtnislücke haben, wenn es spannend wird“, stellte Richterin Helga Moser süffisant fest. Ein Zeuge sah aber, dass der Wiener brutal mit Schlägen und Tritten vermöbelt wurde - sowohl vom Tiroler, als auch vom Briten. „Mindestens einmal hat auch der Engländer zugetreten“, sagte der Zeuge.
Duo schrammte an Häf‘n vorbei
Wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung wurde der 30-Jährige zu zwölf Monaten bedingter Haft und 3600 Euro Geldstrafe verurteilt. Über seinen Kumpel wurden zehn Monate bedingte Haft und 1200 Euro verhängt. Nicht rechtskräftig.
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