„Total peinlich“
Wirtschaftsminister schämt sich für deutsches LTE
Der deutsche Wirtschaftsminister Peter Altmaier ist ein Mann klarer Worte. Das bewies er zuletzt vor einigen Tagen auf einer Diskussionsveranstaltung. Dort erklärte er in harschen Worten, wie unzufrieden er mit dem LTE-Netz der Bundesrepublik sei. Er schäme sich regelrecht dafür.
Altmaier nimmt sich bei Kritik kein Blatt vor den Mund. Erst vor zwei Wochen frage Altmaier die deutschen Autobauer: „Wann bauen Sie ein Elektroauto, das nur halb so sexy ist wie ein Tesla?“ Und nun rechnet er mit dem deutschen LTE-Netz ab.
„Blamage für den Technologistandort“
„Es ist eine der größten Blamagen des Technologiestandorts Deutschland, dass inzwischen 99 von 100 Handy-Nutzern überzeugt sind, dass 4G bei uns ständig nur zusammenbricht“, wetterte Altmaier vor einigen Tagen bei einer Podiumsdiskussion des Manager Magazins.
Bei 4G müsse man eindeutig nachliefern, sagt der Minister. Er selbst schäme sich regelrecht für das dürftige deutsche LTE-Netz, meide schon das Telefonieren im Auto, „weil es mir total peinlich ist, dass ich drei-, viermal anrufen muss, weil ich immer rausfliege.“ Eine Blöße, die er sich insbesondere beim Telefonat mit ausländischen Amtskollegen nicht geben wolle.
Deutschland bei LTE-Speed abgeschlagen
Altmaiers Kritik am deutschen LTE-Netz hat durchaus Substanz. Im europaweiten Vergleich der Netzanalysten von OpenSignal liegt Deutschland mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 22,7 Megabit pro Sekunde und einer Verfügbarkeit von lediglich 65,7 Prozent abgeschlagen auf den hinteren Plätzen.
Zum Vergleich: Ungarn hat das drittbeste LTE-Netz Europas mit 39,2 Megabit Downloadtempo und 89,3 Prozent Netzabdeckung. Spitzenreiter sind die Niederlande mit 42,1 Megabit pro Sekunde und 89,6 Prozent Abdeckung. Österreich schafft es im Ranking von OpenSignal ins Mittelfeld. Mit durchschnittlich 26,9 Megabit pro Sekunde und 75,6 Prozent Netzabdeckung ist unser LTE-Netz spürbar flotter als das deutsche.
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