Ex-Boss im Interview

Ecclestone: „Ich will Niki bald in Wien besuchen“

24.11.2018 09:33

Bernie Ecclestone, der über Jahrzehnte die Formel-1-Geschicke lenkte, kam zum Saisonfinale auf dem Yas Marina Circuit in Abu Dhabi (Samstag, 14 Uhr: Qualifying) auf Besuch und sprach mit der „Krone“ auch über Mercedes-Boss Niki Lauda.

Fahrerlager, 13.10 Uhr. Während sich Hamilton, Vettel, Verstappen & Co. im freien Training aufs heutige Qualifying einschossen, wurde die Menschentraube vor dem Williams-Motorhome immer größer. Im Zentrum: Bernie Ecclestone. Nur 159 Zentimeter groß, der weiße Ziegenbart immer länger, gekleidet mit schwarzer Designer-Lederjacke (bei 33 Grad) und sündteuren Lackschuhen. Freundlich ließ der 88-jährige Mister E das Blitzlichtgewitter über sich ergehen, schüttelte unzählige Hände und gab zahlreiche Interviews, selbstverständlich auch der „Krone“.

Bernie, Sie haben in Brasilien nach einem Telefonat mit Niki Lauda erzählt, dass er den Plan habe, nach Abu Dhabi zu kommen. Leider hat das nicht geklappt. Hatten Sie seither Kontakt?

Bernie Ecclestone: Ich habe erst am Donnerstag mit ihm gesprochen.

Wie war Ihr Eindruck?

Bernie Ecclestone: Es dürfte sich in dieser Zeit nicht viel geändert haben. Er macht gute Fortschritte, muss auf seinem Weg zurück zur körperlichen Stärke hart arbeiten.

Sie haben Niki schon lange nicht mehr gesehen ...

Bernie Ecclestone (lacht): Na ja, ich werde ihn aber sehr bald in Wien besuchen.

Themenwechsel: Die Formel-1-Saison ist fast vorbei. Denken Sie, dass der Sport unter der Liberty-Media-Führung auf dem richtigen Weg ist oder nicht?

Bernie Ecclestone: Sie haben verschiedene Dinge geändert. Nur auf der Strecke selbst ist alles beim Alten geblieben. Ich würde sagen, es ist noch immer die Formel 1, die es immer war. Ob das gut oder schlecht ist, müssen die Fans beurteilen.

Lewis Hamilton hat mit seinem fünften WM-Titel Juan-Manuel Fangio eingeholt. Ist er auch für Sie ein würdiger Weltmeister?

Bernie Ecclestone: Lewis ist das Aushängeschild, er hatte heuer eine exzellente Saison, keine Fehler gemacht. Er ist ein wahrer Champion.

Der auch den Rekord von Michael Schumacher mit sieben Titeln brechen kann?

Bernie Ecclestone: Ich sehe absolut keinen Grund, weshalb ihm das nicht gelingen sollte.

Mister E. bedankte sich höflich und lächelte in die nächste TV-Kamera ...

Richard Köck, Kronen-Zeitung (Abu Dhabi)