Trotzdem "zufrieden"

Nächtigungs-Minus um 3,8 Prozent im Wiener Tourismus

Wien
21.01.2010 14:49
9,8 Millionen Nächtigungen im Jahr 2009 – trotz eines Rückgangs um rund 3,8 Prozent freut man sich in Wien über das zweitbeste Tourismusjahr der Geschichte. Lediglich im Jahr zuvor hatte man sich bei Touristen aus aller Welt einer noch größeren Beliebtheit erfreut, erklärten Tourismusdirektor Norbert Kettner und Stadträtin Renate Brauner (SP) am Donnerstag. Wermutstropfen: Die Hoteliers nahmen 2009 die Preise zurück, der Netto-Nächtigungsumsatz sank von Jänner bis November auf 384 Millionen Euro.

Mit der Gesamtentwicklung bewege man sich im europäischen Mittelfeld, so Kettner, der sich für 2010 zurückhaltend zeigte: "Ich glaube, dass es eher in Richtung Stagnation gehen wird." Ein kleines Plus wolle er aber nicht ausschließen. Immerhin sei im abgelaufenen Monat das beste Dezember-Ergebnis aller Zeiten erzielt worden: "Ob dies schon die Trendwende war oder nur ein 'Weihnachtsgeschenk', bleibt allerdings abzuwarten."

Stadträtin Brauner zeigt sich zufrieden
Auch Brauner zeigte sich "zufrieden angesichts der Umstände", immerhin gäben Wien-Besucher durchschnittlich 276 Euro pro Kopf und Nächtigung aus - um rund 50 Prozent mehr als der gesamtösterreichische Durchschnittswert. Trotz rückläufiger Besucherzahlen aus den Kernmärkten sei das Ergebnis durch die zunehmend internationale Ausrichtung abgefedert worden, berichtete Kettner, der diesen Weg weitergehen will: "Kuscheln wir uns nicht ins Nahmarkt-Eck!"

Wien lockt Pärchen "zum Verpartnern" an
Deshalb werde der Wien-Tourismus heuer 14 Millionen Euro in Marketingmaßnahmen in 24 Märkten unter dem Wahlspruch "Wien - Jetzt oder nie" investieren. "Wir haben dabei wieder einmal einen Komponisten aufgefahren", verwies Kettner auf das 150. Geburtsjahr Gustav Mahlers, mit dem man ebenso werben will wie mit der Eingetragenen Partnerschaft für Homosexuelle. Hier sollen ausländische Paare animiert werden, sich in Wien verpartnern zu lassen und dafür eine der 40 "Traumhochzeit-Locations" außerhalb der Standesämter in Anspruch zu nehmen.

Weniger spanische Gäste, dafür mehr aus Taiwan
Bei den Nächtigungszahlen waren im Gesamtjahr 2009 jedenfalls aus Deutschland, Österreich und den USA Rückgänge von 2 Prozent zu beklagen, Italien schlug mit einem Minus von 3 Prozent zu Buche. Konstant blieb das Ergebnis aus Frankreich. Aus der Schweiz betrug das Minus 7 Prozent, aus Großbritannien 10 Prozent, aus Russland 12, aus Rumänien 13 und aus Spanien gar 15 Prozent. Abgefedert wurden diese Rückgänge durch Zuwächse aus Asien. Inklusive Japan wurden hier eine halbe Million Nächtigungen lukriert: Die Zahl japanischer Gäste wuchs um 8 Prozent, jener aus China um 16, aus Indien um 2 Prozent und aus Taiwan sogar um 36 Prozent.

Zimmerauslastung sank auf 64 Prozent
Die Nächtigungsrückgänge trafen vor allem die 4-Sterne-Häuser und die einfacheren Betriebe, während in der Luxus- und 3-Sterne-Kategorie mehr Nächtigungen verzeichnet wurden als 2008. Die durchschnittliche Bettenauslastung sank von 55,9 auf 51,2 Prozent, was einer Zimmerauslastung von rund 64 Prozent entsprach - nach 70 Prozent 2008. Allerdings erhöhte sich im Jahresvergleich die Wiener Beherbergungskapazität um rund 770 Betten.

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