Musikmarkt

Digital-Verkäufe weltweit erstmals über 25 Prozent

Web
21.01.2010 13:52
Die digitalen Verkäufe hatten am weltweiten Musikmarkt 2009 erstmals einen Anteil von über 25 Prozent. Dies geht aus dem am Donnerstag in London veröffentlichten "Digital Music Report" des Branchendverbandes IFPI (International Federation of the Phonographic Industries) hervor. Das "fundamentale Problem der Piraterie" sei jedoch weiterhin ungelöst, so der IFPI-Vorsitzende John Kennedy. Man sei dabei, eine "effektive Antwort" darauf zu finden, doch der Fortschritt in diese Richtung sei "quälend langsam".

Rund 4,2 Milliarden Dollar (2,97 Milliarden Euro) und damit 27 Prozent vom Gesamtmarkt machten die digitalen Verkäufe 2009 weltweit aus, ein Plus von zwölf Prozent gegenüber 2008. Die Downloads einzelner Songs stiegen um rund zehn Prozent auf 1,5 Milliarden Stück, die Downloads ganzer Alben um rund 20 Prozent auf 110 Millionen Stück.

Kaufbereitschaft übers Internet in Europa gering
In den USA haben Verkäufe im Internet und auf Handys bereits einen Anteil von über 40 Prozent am Gesamtmarkt, dort ist Apple mit seinem iTunes-Store bereits der größte Musikhändler. Doch der überwiegende Anteil an Musik, die digital konsumiert wird, wird nach wie vor gratis bezogen, und die Kaufbereitschaft ist beschränkt: In den fünf größten europäischen Märkten kaufen nur acht Prozent der Internetnutzer regelmäßig Musik online. Auch bei der Online-Entwicklung hinkt man in Europa hinterher: Erst 15 Prozent des Musikmarktes läuft über digitalen Vertrieb.

Zurückhaltung bei Online-Bezahlungsmöglichkeiten
Wachstumsbarrieren für den digitalen Musikmarkt sind unter anderem die Probleme mit grenzüberschreitender Lizenzierung und die Zurückhaltung vieler Konsumenten bei Online-Bezahlungsmöglichkeiten. Man müsse "Services schaffen, die wirklich den Massenmarkt erreichen", heißt es in dem IFPI-Report. Dahingehende Bestrebungen etwa bei Musik-Abosystemen, die unbegrenzte Musikdownloads gegen eine monatliche Gebühr erlauben, machen derzeit rund fünf Prozent des digitalen Marktes aus.

Weitere Maßnahmen gegen Filesharing gefordert
Bezüglich Maßnahmen gegen illegales Filesharing und andere Vertriebskanäle für unlizenzierte Musik erwartet die IFPI weitere Schritte seitens der Regierungen, um ein gesetzliches Umfeld zu schaffen, in dem "kreative Arbeit belohnt und vom Urheberrechts-Diebstahl effektiv abgeschreckt" wird. Umstrittene Gesetzgebungen wie etwa in Frankreich (siehe Infobox), bei denen die Internet-Provider ihre Kunden auf Urheberrechtsverletzungen hin überwachen müssen, seien laut Kennedy eine "angemessene und effektive Sanktion". Auch vermehrte Aufklärung der Konsumenten sei nötig.

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