Zwischen 12 und 14 Uhr

Eisenbahner: Am Montag wird zwei Stunden gestreikt

Österreich
23.11.2018 12:23

Am Montag wird die Eisenbahn-Gewerkschaft vida wie geplant österreichweit Warnstreiks abhalten. Wie am Freitag bekannt wurde, sollen diese in der Zeit zwischen 12 und 14 Uhr stattfinden, „um den Pendlerverkehr möglichst wenig zu stören“. Nach 14 Uhr seien aber noch Verzögerungen im Bahnverkehr möglich. Welche Bahngesellschaften genau ihre Arbeit niederlegen und wo das passiert, ließ vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit noch offen. Grund der Streiks: Die Gewerkschaft fordert von der Arbeitgeberseite ein „ordentliches Gesamtpaket“ bei den aktuellen KV-Verhandlungen.

„Wir wollen die Unterstützung der Fahrgäste nicht verlieren und werden deshalb bei diesem ersten Warnstreik besonders Rücksicht nehmen auf die Pendler“, so Hebenstreit. Politische Motivation für die Streiks gebe es keine. Bisher hätten Umfragen großes Verständnis der Fahrgäste ergeben. Auch sei die Gewerkschaft das ganze Woche verhandlungsbereit - sollten die Arbeitgeber ein stark nachgebessertes Angebot vorlegen.

Gewerkschaftsboss: „Arbeitgeber-Angebot ist lächerlich“
Hebenstreit bezeichnete das Arbeitgeber-Angebot im Ö1-„Mittagsjournal“ als „lächerlich“. Zurzeit liege das Angebot 0,2 Prozent über der Inflation, das sei „definitiv zu wenig“, kritisierte Hebenstreit. Die Arbeitgeber haben nach eigener Aussage drei Prozent Lohnerhöhung angeboten, allerdings macht es einen Unterschied, ab wann diese Erhöhung greift, da der alte Kollektivvertrag im Juni ausgelaufen ist. Im Bahn-KV geht es um die Löhne und Gehälter für rund 40.000 Beschäftigte in mehr als 60 Firmen. Das mit Abstand größte Unternehmen sind die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB).

Arbeitgeberverhandler fühlt sich in „Geiselhaft“ genommen
Arbeitgeberverhandler Thomas Scheiber wiederholte seinerseits, dass er sich in „Geiselhaft“ genommen fühle. Die Bahn biete drei Prozent Lohnerhöhung bei einer Inflation von zwei Prozent, das sei eine Reallohnerhöhung um einen Prozentpunkt. Im Gegenzug würden sich alle Forderungen der Gewerkschaften zusammen auf eine Erhöhung von zehn Prozent belaufen. Käme es zu derart überproportionalen Erhöhungen, müsste die Bahn die Tarife erhöhen oder mehr Bundesmittel verlangen.

Züge der Westbahn sollen wie geplant fahren
Die Westbahn verkündete unterdessen, dass ihre Mitarbeiter nicht am Streik teilnehmen würden. Dennoch könne es wegen Nebenwirkungen des Streiks auch auf der Westbahn zu Verspätungen kommen.

Hofer bedauert Streiks und appelliert an Gewerkschaftsvertreter
Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) bedauert den Schritt der Gewerkschaft: „Es wäre schade, wenn die Tarifverhandlungen bei den Eisenbahnern nun auf dem Rücken der Bahnkunden ausgetragen würden. Ich ersuche die Gewerkschaftsvertreter, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren.“ Ihm zufolge hätten sich Österreichs Bahnbetriebe in den vergangenen Jahren weit über die Landesgrenzen hinaus einen hervorragenden Ruf erarbeitet. „Diese positive Entwicklung verdanken wir in hohem Maße den Mitarbeitern der Branche. Es gilt, diesen hervorragenden Ruf zu bewahren“, so Hofer.

Nach den Worten des Ministers hätten die ÖBB durch eine freiwillige dreiprozentige Anhebung der Gehälter rückwirkend mit Oktober 2018 bereits einen großen Schritt für einen positiven Abschluss der Kollektivvertragsverhandlungen gemacht. „Ich bin daher der Meinung, dass es möglich sein müsste, einen gemeinsamen österreichischen Weg zu finden und die Verhandlungen ohne Streik zu einem guten Ende zu bringen“, hielt Hofer fest.

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