Das sagt die Prognose

Dürfen wir uns heuer auf weiße Weihnachten freuen?

Österreich
23.11.2018 10:40

Es dürfte so manchen vielleicht etwas schockieren, doch bereits in einem Monat steht das Christkind vor der Tür. Und alle Jahre wieder fragt sich Groß und Klein: Gibt es heuer endlich wieder Weihnachten in Weiß? Vor allem der Osten des Landes muss auf Schnee am Heiligen Abend bereits seit vielen Jahren verzichten. Könnte es heuer wieder so weit sein? Ein krone.at-Ausblick.

Für seriöse Prognosen ist es zugegebenermaßen noch etwas zu früh, gestehen auch die Experten der Ubimet ein. Allerdings lässt sich anhand statistischer Daten aus den Jahren 1979 bis 2017 immerhin die klimatologische Wahrscheinlichkeit berechnen.

Und die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Weiße Weihnachten in den Niederungen haben wahrlich Seltenheitswert. „In den meisten Landeshauptstädten liegt die Wahrscheinlichkeit für ein weißes Fest gerade einmal bei zehn bis 20 Prozent“, erklärt Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. Mehr Glück hat man diesbezüglich noch am ehesten in Salzburg mit knapp 30 Prozent, in Innsbruck und Klagenfurt liegt die Chance mit 35 Prozent noch ein wenig höher. „Im Schnitt kann man sich hier also alle drei Jahre über Schnee zu Weihnachten freuen“, so Spatzierer.

Je höher, desto größer die Wahrscheinlichkeit
Natürlich gilt generell, je höher die Stadt bzw. der Ort gelegen ist, umso wahrscheinlicher sind auch weiße Weihnachten. So liegt die Chance ab einer Höhe von etwa 500 Metern Seehöhe bereits bei 40 Prozent und ab 800 Metern bereits bei 70 Prozent. Sehr gut stehen die Chancen auf einen Heiligen Abend in Weiß ab einer Höhe von rund 1200 Metern - die Möglichkeit, Schneeflocken zu sichten, liegt hier bereits bei 90 Prozent.

Eine entscheidende Rolle bei der Chance auf einen Heiligen Abend mit Schneefall spielt die Stärke des sogenannten Westwindbandes über Europa und dem Atlantik, weiß Spatzierer. „Wenn das Westwindband stark ausgeprägt ist, erleben wir im Winter meist mildes Wetter und die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten ist gering“, erklärt er. In solchen Jahren könne man bereits ab Mitte Dezember vorhersagen, dass im Flachland ein grünes Fest bevorsteht. Im heurigen Jahr macht das Westwindband den Meteorologen jedoch bislang einen Strich durch die „Prognose-Rechnung“, denn der Jetstream sei in diesem Jahr über Europa „ungewöhnlich schwach ausgeprägt“ und erschwert dadurch zusätzlich die Genauigkeiten der Prognosen.

Ernüchternder Blick in die Zukunft
Ein Trend ist allerdings bereits jetzt absehbar, und die Zukunftsaussichten dürften Schneeliebhaber im Flachland wohl durchaus hart treffen. Vom Gedanken „Weiße Weihnachten in Wien, Eisenstadt und St. Pölten“ wird man sich mit dem fortschreitenden Klimawandel wohl verabschieden müssen. Laut Spatzierer hat sich die Zahl der Tage mit Schnee am 24. Dezember seit Anfang der 80er-Jahre in etwa halbiert. Vor allem in den 2000ern hat die Häufigkeit deutlich abgenommen.

Trauriger „Kein Schnee“-Rekord im Osten
„In Wien und Eisenstadt war es letztmals vor sechs Jahren weiß“, so der Experte. Am längsten ohne Schnee zu Weihnachten auskommen muss man allerdings in St. Pölten - ein wahrlich trauriger Rekord: Dort lag am 24. Dezember 2007 das letzte Mal Schnee.

Rekordverdächtige Winterwunderland-Stimmung herrschte dort noch im Jahr 1969: Damals konnte man sich über eine Schneedecke von 50 Zentimetern freuen, und auch in Wien und Eisenstadt ließ sich Frau Holle nicht lange bitten. In der Bundeshauptstadt lagen in diesem Jahr 30 Zentimeter Schnee, in Burgenlands Landeshauptstadt sogar 39 Zentimeter. Schnee bis in die Niederungen, der dann auch wirklich liegen bleibt, wird es im Osten Österreichs aber auch im heurigen Winter geben, allerdings wohl erst im Hochwinter - „also Ende Jänner und Anfang Februar“, so Spatzierer.

Im Westen lebt also vor allem in höheren Lagen die Chance auf Schnee am Heiligen Abend. Und obwohl im Osten aus derzeitiger Sicht sehr viel für ein grünes statt weißes Weihnachtsfest spricht: Hoffen und Träumen darf man ja noch.

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