Sorge um Lebensmittel:

Chemische Keule im Kampf gegen Schädlinge erlaubt

Niederösterreich
23.11.2018 10:20

Rüsselkäfer, Drahtwurm & Co. geht es jetzt in Niederösterreich an den Kragen. Zwar hat die EU im Frühjahr den Einsatz gewisser Pflanzenschutzmittel verboten, doch der Landtag in St. Pölten beschloss mit den Stimmen von VP und FP deren erneute (Not-)Zulassung. Zuvor war noch heftig über Fake News diskutiert worden.

Viel heiße Luft wurde gestern ab 13 Uhr zu Beginn der Sitzung in den Landtagssaal geplappert. Da wunderte es nicht, dass in der sogenannten aktuellen Stunde unter dem Motto „Arbeit für Niederösterreich statt Fake News“ sogar die Erderwärmung thematisiert wurde. Letztlich entpuppte sich der Tagesordnungspunkt ganz klar selbst als Fake News: Er dauerte länger als eine Stunde, war in keiner Weise aktuell und hatte mit „Arbeit für Niederösterreich“ wohl nicht das Geringste zu tun.

Kurz nach 14.30 Uhr nahmen die Abgeordneten die wahre Arbeit auf. Es wurde über die erneute Genehmigung „wettbewerbsrelevanter Wirkstoffe“ diskutiert, wie Richard Högl (VP) die Notfallzulassung von der EU verbotener Pestizide bezeichnete. Eingebracht - und letztlich beschlossen - haben den Antrag VP und FP wegen massiver Ernteeinbußen der heimischen Bauern. Und für die Freiheitlichen malte Dieter Dorner das Schreckensbild des „Marchfeldes als Steppenlandschaft mit der Ruine der Zuckerfabrik Leopoldsdorf“ an die Wand.

Die Neos prangerten die „verfehlte Landwirtschaftspolitik der VP“ an, die SP wusste von biologischen Mitteln im Kampf gegen Schädlinge zu berichten. Und auch Helga Krismer-Huber von den Grünen stellte fest: „Es gibt bessere Lösungen, als zur Giftspritze zu greifen.“ Das wollte Manfred Schulz (VP) nicht hören: „Alle reden von Gift, aber das sind Pflanzenschutzmittel. Man spricht ja auch bei Medikamenten nicht von Gift.“

Christoph Weisgram, Kronen Zeitung

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