"Besser als Olympia"

KSC-Obmann Huber über die Bedeutung der Rennen in Kitz

Tirol
21.01.2010 09:06
Erstmals steht Michael Huber als neuer Präsident des Kitzbüheler Ski Clubs (KSC) an der Spitze einer gigantischen Maschinerie – dem Hahnenkamm-Rennen. Mit den "Krone"-Redakteuren Matthias Holzmann und Andreas Moser sprach der Sportwissenschaftler über Gegenwart und Zukunft des Spektakels.

"Krone": Ihr Vater Fritz Huber war eine Kitzbüheler Skilegende. Wurde Ihnen das Präsidentenamt beim KSC also in die Wiege gelegt?
Huber: "Ein wenig schon. Der Großvater fuhr mit 141 km/h sogar Weltrekord, der Vater war Hahnenkamm-Sieger. Ich versuche, beim Organisieren die Pokale zu gewinnen (lacht)."

"Krone": Sie sind zum 20. Mal im Organisationskomitee, was ist als Präsident anders?
Huber: "Es fühlt sich an, als wäre ich zum ersten Mal dabei. Denn jetzt habe ich die Letztverantwortung für alles, das löst schon ein gewisses Bauchkribbeln aus. 90 Prozent der Sorgen drehen sich um das Wetter. Alles andere sind kleinere Unabwägbarkeiten."

"Krone": Ist der Präsident derzeit rund im die Uhr im Einsatz?
Huber: "Ich bemühe mich, dass ich zu Beginn der Rennwoche keinen einzigen Zettel mehr am Schreibtisch habe. Die Hauptarbeit läuft das ganze Jahr, deshalb gehe ich nach dem Sonntag nicht drei Wochen auf Urlaub."

"Krone": Sie tragen am ersten Trainingstag Skischuhe, sind also lieber an der Piste als auf der Ehrentribüne?
Huber: "Bisher war ich immer an der Piste. Jetzt muss ich meine neue Rolle erst finden. Natürlich werde ich die Ehrengäste begrüßen, das ist selbstverständlich."

"Krone": Ist Kitzbühel ein Selbstläufer, sind daher keine großen Änderungen nötig?
Huber: "Gleich bei meiner Wahl war klar, dass es in Zukunft keine Spielereien geben wird. Wenn die falschen Leute an den Hebeln sitzen, könnte Kitzbühel ebenso untergehen wie andere Sportveranstaltungen."

"Krone": Heuer ist das erste Jahr ohne Hermann Maier. Auch österreichische Erfolge fehlen. Spiegelt sich dies im Ticketverkauf wider?
Huber: "Die regulären Tickets werden zu 90 Prozent erst am Renntag verkauft. Daher sind Prognosen schwierig."

"Krone": Es gibt Stimmen, die einen Nachtslalom wie in Schladming, mit Termin am Freitagabend wollen.
Huber: "Nicht direkt. Es gibt Diskussionen von Seiten der FIS, am Freitag eine Super-Kombi anstatt dem Super-G zu fahren. Da die Startzeiten hier bis in den späten Nachmittag reichen würden, wäre eine mobile Flutlichtanlage denkbar. Aber dies wäre erst ab 2012 umsetzbar."

"Krone": Seit Ende der 90er-Jahre hat man das "Sauf-Chaos" besser im Griff – zufrieden?
Huber: "FIS-Präsident Gianfranco Kaspar hat 1999 den negativen Höhepunkt der Exzesse zurecht kritisiert. Er hat gefragt, ob so die Zukunft des Skisports aussehen darf. Seither haben wir viel getan und  beispielsweise die harten Getränke bei den Standln verboten."

"Krone": Wirkt sich die Krise auf die Sponsoren aus?
Huber: "Nur ein Drittel unserer Einnahmen kommen von Sponsoren, der Rest durch TV und Tickets. Beim Sponsoring vertrauen wir auf Harti Weirather. So lange wir das Top-Podukt liefern, kommen auch die Sponsoren. Bei 1.000 Dingen ist Kitzbühel sogar besser als Olympia, das hören wir immer wieder."

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