Neue Enthüllungen?

Papst-Attentäter will “die ganze Wahrheit” sagen

Ausland
20.01.2010 19:11
Der am Montag enthaftete Papst-Attentäter Ali Agca will auf einer Pressekonferenz die ganze Wahrheit über die Hintergründe seines Anschlags auf Johannes Paul II. am 13. Mai 1981 erzählen. "Jeder kennt die Version, nach der der KGB und die Bulgaren in den Anschlag verwickelt sind. Ich werde anderes und mehr erzählen. Ich werde es bei einer Pressekonferenz vor allen erzählen."

Der öffentliche Auftritt werde definitiv seine letzte Erklärung dazu sein, sagte Agca im Interview mit der italienischen Tageszeitung "La Repubblica" am Mittwoch.

"Johannes Paul II. ist ein Riese, der nur mit Mahatma Gandhi vergleichbar ist. Bei unserem Treffen in der römischen Strafanstalt Rebibbia sagte der Papst, er könne sich nicht erklären, wie er das Attentat überstehen konnte. Wir sprachen über die Muttergottes von Fatima", erklärte Agca.

Wirre Ausführungen zu anderen Themen
Der Türke, der nach seiner Haftentlassung in einem Fünf-Sterne-Hotel in Ankara abgestiegen ist (siehe Infobox), erklärte, er würde gern die Mutter der 1983 entführten Vatikan-Bürgerin Emanuela Orlandi treffen. Agca hatte in einem Zeitungsinterview behauptet, dass die bei ihrer Entführung 15 Jahre alte Emanuela noch am Leben sei. "Wenn es möglich ist, würde ich gern Emanuelas Angehörige treffen. Hinter der Geschichte Emanuelas stecken viele Geheimnisse. Internationale Mächte sind verwickelt. Ich werde meinen Beitrag leisten. Das muss auch der Vatikan tun", sagte der 51-Jährige. Emanuela Orlandi sei entführt worden, um seine Freilassung zu verlangen, hatte Agca diese Woche behauptet.

Der Türke bestätigte seine feste Absicht, am Grab von Johannes Paul II. zu beten. "Danach würde ich gern Papst Ratzinger treffen. Mein Problem ist aber, ein Visum für Italien zu erhalten", erklärte der Türke. Er würde auch gern in Italien leben, wo er 19 Jahre lang inhaftiert war. "Aber das ist schwierig. Jetzt werde ich verschiedene türkische Städte besuchen. Ich werde meine Mutter wiedersehen, die immer noch in meiner Heimatstadt Malatya lebt", sagte der ehemalige Aktivist der rechtsextremistischen türkischen Untergrundorganisation "Graue Wölfe".

Agca versicherte, er habe keine Absicht, in die Politik einzusteigen. "Ich brauche wenig für mein Leben. Ich würde gern eine eigene religiöse Bewegung gründen. Ich will zu einer Gruppe von Freunden sprechen, die mir folgen können", sagte Agca.

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