Georg Dornauer:

„SPÖ hat in Tirol ein Potenzial von 25 Prozent“

Tirol
21.11.2018 09:18

„In Tirol sind für die Sozialdemokratie 25 Prozent und mehr drinnen! Auf dieses Ziel werde ich ab dem heutigen Tag hinarbeiten.“ Der designierte Tiroler SP-Obmann Georg Dornauer (35) hat ehrgeizige Pläne. Für ihn ist daher auch ganz klar: Die Sozialdemokraten müssen wieder zurück in die Tiroler Landesregierung.

Kronprinz „Schorschi“ - wie der Doktor der Politikwissenschaften von seinen Freunden gerne genannt wird - hat es geschafft: Er ist nun „König“ Georg III. Der Dritte deswegen, weil neben seinem Vater auch sein Großvater auf den Namen Georg getauft wurde - alle drei sind bzw. waren eingeschworene Sozialdemokraten. Georg der Dritte hat es politisch am weitesten gebracht: Er war der erste Bürgermeister aus der Dornauer-Dynastie: Sein Opa („Er ist vor genau zehn Jahren gestorben und hätte sicher eine Gaudi mit mir!“) und Papa haben es „nur“ zum Vize-Bürgermeister von Sellrain gebracht. „Wobei politische Verwandtschaften nicht das Meine sind - daher habe ich 2010 auch mit einer eigenen Liste, nicht auf jener meines Vaters, kandidiert“, betont Dornauer im Gespräch mit der „Krone“. Papa Dornauer, also Georg II, ist derzeit noch SPÖ-Landesgeschäftsführer. Doch hier dürfte es nach dem Parteitag zu einem Wechsel kommen. In diesem Zusammenhang fällt immer öfter der Name von Lukas Matt, dem derzeitigen Vize-Geschäftsführer.

Vom Mittefeld in den Sturm
Seit 2010 sitzt Dornauer junior im Gemeinderat, ab 2013 war er Vize-, seit 2016 ist er Bürgermeister. „In der Gemeindepolitik habe ich viel gelernt. Vor allem nach den Unwettern von 2015. Da habe ich gelernt, was es heißt, Politik für die Bürger zu machen und für sie dazusein - abseits von Presseaussendungen und flotten Sprüchen“, sagt der Sellrainer, der nach wie vor jeden Sonntag die Kirchenorgel spielt und auch Fußballer war. Er spielte im defensiven Mittelfeld - nun ist er (politisch) als Spielertrainer in den Sturm gewechselt.

„Elisabeth ist meine politische Ziehmutter“
Gleichzeitig hat er sich auch innerhalb der Partei einen Namen gemacht. Und nach der bestandenen „Gesellenprüfung“ in der Gemeindepolitik hat er dann die „Meisterprüfung“ gemacht - und ist zum Parteichef aufgestiegen. In diesem Zusammenhang spricht er seiner Vorgängerin Elisabeth Blanik ein großes Lob aus: „Ich kann sie mit Fug und Recht als meine politische Ziehmutter bezeichnen. Ihr gebührt größter Respekt für das, was sie für die Partei geleistet hat!“„Ich schätze Günther Platter als Mensch“Und wie geht es nun weiter? Würde er für einen Regierungswechsel Habt-Acht stehen? „Nein, das tut man nicht. Ich bin keiner, der sich anbiedert. Wobei mich die Glückwünsche von LH Günther Platter schon gefreut haben. Ich schätze ihn als Mensch!“

Klar ist für Dornauer aber, dass die SPÖ wieder zurück in die Regierung muss. „Ich will mitgestalten. Ich habe nämlich keinen Spaß daran, Anfragen an überforderte grüne Landesrätinnen zu stellen“, kann sich Dornauer einen Seitenhieb nicht verkneifen. Er will die Sozialdemokratie zu alter Stärke zurückführen. „Wie ich schon vor der Landtagswahl gesagt habe, orte ich in Tirol für die Sozialdemokratie ein Potenzial von 25 Prozent und mehr“, gibt sich der Sellrainer selbstbewusst.

„Wir haben Lösungen parat“
Und was kann die SPÖ besser als die schwarz-grüne Landesregierung? „Wir haben bereits Lösungen. Lösungen, die wir nicht erst erarbeiten müssen. Und Lösungen, die von Schwarz-Grün derzeit verhindert werden“, sagt Georg Dornauer. Ein Beispiel für das „schwarz-grüne Versagen“ sieht er in der Debatte um die Tiroler Seilbahngrundsätze. „Das ist eine Verordnung, kein Gesetz. Dass man über eine Sache, die mit einer Unterschrift erledigt werden könnte, vier Monate diskutiert und dann auch noch die Stopp-Taste drückt, verstehe ich einfach nicht“, betont die rote Zukunftshoffnung. Für ihn ist klar: Ja zu Ausbaugrenzen, aber sicher nicht sinnvolle Vorhaben wie im Pitz- oder Ötztal verhindern.

SPÖ-Parteitag findet Ende Februar statt
Bis zum Parteitag Ende Februar wird er durch die neun Bezirke touren: „Wobei ich ja schon den Vorteil habe, dass mich meine Leute kennen. Doch jetzt habe ich einen neuen Auftrag - nämlich unsere Gesinnungsgemeinschaft in Tirol wieder nach oben zu bringen!“

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