Maßnahmen prüfen

VP schaltet nach Unfällen mit Öffis Kontrollamt ein

Wien
20.01.2010 13:02
Bei den Wiener Linien häufen sich die Unfälle. Davon ist jedenfalls die Wiener ÖVP überzeugt. Sie hat nun das Kontrollamt eingeschaltet, das die Sicherheitsstandards bei den kommunalen Verkehrsbetrieben unter die Lupe nehmen soll, wie Verkehrssprecher Wolfgang Gerstl am Mittwoch berichtete. Die Wiener Linien versicherten umgehend, dass es "laufend Verbesserungen" der Sicherheitsstandards gebe.

"Die Unfälle haben dramatisch zugenommen", verwies Gerstl auf jüngste Vorfälle. Allein 2009 seien mindestens drei Menschen getötet worden. Besonders spektakulär gestaltete sich die Entgleisung einer Straßenbahn-Garnitur in Floridsdorf (Bild, Bericht: siehe Infobox), bei der mehrere Menschen verletzt wurden. Und erst Mitte Jänner ist eine Frau von einer Straßenbahn überrollt worden. Der Fahrer bemerkte den Unfall nicht.

Änderungen nicht umgesetzt?
Es sei nun zu klären, ob die Wiener Linien immer ausreichend auf diese Vorfälle reagieren und Sicherheitsmaßnahmen entsprechend erweitern bzw. anpassen, so Gerstl. Manchmal würden Änderungen angekündigt, die Umsetzung sei aber offen. Gerstl verwies auf die von den Verkehrsbetrieben im Frühjahr 2009 angekündigte Nachrüstung von Rückspiegeln. 300 Garnituren seien davon betroffen - ob der Einbau erfolgt sei, darüber gebe es aber keine Informationen.

Ähnliches gelte auch für den Einbau von Türsicherungen, die das Einklemmen von Fahrgästen verhindern sollten. Auch die Einhaltung der Brandschutzbestimmungen bzw. die Notfallpläne beim U-Bahn-Betrieb sollten kontrolliert werden, verlangte die ÖVP.

Wiener Linien: Zahlreiche Maßnahmen bereits auf Schiene
So seien in den vergangenen Monaten rund 200 Fahrzeuge mit neuartigen elektrischen Türfühlerkanten ausgerüstet worden, hieß es. Bis Mai 2010 werde keine Straßenbahn mehr über die alten, pneumatischen Türfühlerkanten verfügen. Auch die Anbringung der Rückspiegel sei im Laufen, die Umrüstung soll bis Ende 2010 erfolgen.

Auch bei der zurzeit "aufgrund von intensiver Erörterung von Sicherheitsfragen" nicht stattfindenden Abnahme der "ULF"-Straßenbahnen durch Wiener Linien bahne sich eine Lösung an. Diese werde mit dem Hersteller Siemens erarbeitet und soll bereits in den nächsten Wochen "unter Dach und Fach sein". Die Wiener Linien hatten nach einem Brandvorfall einen Lieferstopp über die Niederflur-Bims verhängt.

Die Verkehrsbetriebe verwiesen darüber hinaus auf ihre Aktivitäten bei der Auswahl und Kontrolle des Personals, die von ihnen durchgeführten Verkehrssicherheits-Schulungen für Kinder sowie die "penible" Wartung des Fuhrparks. Dennoch, so hieß es, könnten Unfälle nicht immer vermieden werden - auch weil andere Verkehrsteilnehmer mitunter unachtsam seien.

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