Die „Krone“ vor Ort
Wilderei ist der neue Terrorismus
Buschkrieg in Afrika: Die Tiermafia tötet selbst Nashorn-Babys. „Vier Pfoten“ und „Krone“ mit einer Spezialeinheit auf Wildererjagd.
„Sie haben keine Gnade gezeigt. Unseren Babys wurden mit der Motorsäge brutal die zarten Hörner abgesägt. Sie schrien vor Schmerz und verbluteten qualvoll“, erinnert sich Naturschützerin Francoise Malby-Anthony an das Grauen einer regnerischen Nacht vor zwei Jahren. Damals waren grausame Wilderer in die von der Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ unterstützte Waisenstation des Thula-Thula-Reservats in Südafrika eingedrungen und hatten die kleinen Nashörner eiskalt abgeschlachtet.
„Jetzt leben nur noch ,Thabo‘ und ,Natombi‘. Wir müssen sie rund um die Uhr durch unsere bis an die Zähne bewaffneten Männer bewachen lassen. Denn die Gier nach weißem Gold ist groß. Jederzeit könnten tödliche Schüsse fallen. Die Einheit steht Gewehr bei Fuß“, so der Chef der Anti-Wilderer-Einheit grimmig. Seinen Namen will er nicht nennen, sein Gesicht muss unkenntlich bleiben. Denn die von China aus operierenden Ökoterroristen schrecken vor nichts zurück.
Nur Pilot Andrew Murgatroyd lächelt unbekümmert in die Kamera. Verwegen steuert er seine Maschine über das 4500 Hektar große Reservat. Sie schaukelt, ruckelt, stürzt aber nicht ab. Von der Luft aus dirigiert er seine Kollegen am Boden ins Wildererversteck. Messer blitzen auf, der Tiermörder wird gefasst! „Vier Pfoten“-Chef Heli Dungler: „Hier tobt ein unbarmherziger Krieg. Die Wildpark-Ranger operieren unter Lebensgefahr.“
Asiatische Öko-Mafia nimmt Milliarden ein
Auf 20 Milliarden Euro jährlich wird jenes „Blutgeld“ geschätzt, das die Öko-Mafia durch den Handel mit Tierteilen einnimmt. Es ist der Aberglaube an die potenzsteigernde Wirkung des Hornpulvers, der den Tiermord an den sanften Riesen Afrikas explodieren lässt. „Alle neun Stunden wird in Afrika ein Rhino per Schnellfeuergewehr wegen seines Horns getötet. Der Kadaver wird mit Motorsägen geschändet. Ein einzelnes Horn bringt auf dem Schwarzmarkt 80.000 Euro. Geht das so weiter, dann wird es in zehn Jahren kein frei lebendes Nashorn mehr geben“, befürchtet „Vier Pfoten“-Chef Dungler. Er sorgt sich jetzt um seine Schützlinge in „Lions Rock“, ebenfalls in Südafrika. Denn dort leben die Löwen aus dem ehemaligen Safaripark in Gänserndorf in Niederösterreich. Dungler: „Weil es kaum mehr Nashörner gibt, werden als Ersatz jetzt Knochen von gewilderten Raubkatzen zerstampft.“
Mark Perry, Kronen Zeitung
Daten und Fakten
„Vier Pfoten“ müssen rasch auch eine Anti-Wilderer-Brigade um „Lions Rock“ aufstellen. Denn laut vertrauliche Hinweisen steht ein Angriff unmittelbar bevor. Um die letzten Nashorn-Babys (auch durch Aufrüstung der Anti-Poaching-Einheit) zu retten, werden dringend Spenden benötigt: IBAN: AT50 6000 0000 0754 4590, BIC: BAWAATWW. Hotline Tel.: 0800 0800 0400.
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