Sechs Monate lang machte der 46-Jährige der Burgenländerin das Leben zur Hölle. "Er rief ständig an, schickte Dutzende SMS und verfolgte mich mit dem Auto", schilderte das Opfer jetzt im Landesgericht. Als der Mann wieder einmal sturzbetrunken mit seinem Pkw in ihrer Einfahrt stand, verständigte sie die Polizei. Eine Anzeige wegen "Stalkings" folgte ein paar Tage später.
Angeklagter zeigt vor Gericht Reue
"Seither ist Ruhe", sagte die verheiratete Frau nun. Vielleicht auch nur, weil ihm der Führerschein abgenommen wurde und sie ihre Telefonnummer gewechselt hat. Im Gericht jedenfalls zeigte sich der Arbeitslose reuig: "Ich habe eingesehen, dass sie mich nicht will", betonte er. Richter Alfred Ellinger glaubte ihm. Urteil: zwei Monate bedingte Haftstrafe.
Hohe Dunkelziffer von Stalking-Opfern
Im Gewaltschutzzentrum Burgenland ist solcher Psychoterror kein Einzelfall: 47 Opfer wurden im vergangenen Jahr von den Expertinnen betreut. "Die Dunkelziffer ist um ein Vielfaches höher. Oft wissen die Opfer gar nicht, dass die Verfolgungen strafbar sind", so Geschäftsführerin Annemarie Reiss. Gefährlich werde es, wenn die Liebesbeweise plötzlich zu Beschimpfungen und Drohungen werden. "Dann führt kein Weg an einer Anzeige vorbei", sagt Reiss. Infos dazu gibt’s unter der Telefonnummer 03352/31 420.
von Tina Blaukovics, Kronen Zeitung
Symbolbild
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