Skisprung-Ass

Krankheit überwunden: Tandes emotionale Rückkehr

Wintersport
17.11.2018 11:41

Im Mai lag Daniel-Andre Tande mit einer schweren Krankheit eineinhalb Wochen im Spital, im September kehrte er auf die Schanze zurück und an diesem Wochenende ist der Skiflug-Weltmeister beim Weltcup-Auftakt in Wisla wieder Teil des norwegischen Teams. „Es fühlt sich gut an, aber ich habe noch viel Arbeit vor mir“, sagte der 24-Jährige.

Vor sechs Monaten war der Spitzensport für Tande plötzlich völlig unwichtig geworden. Bei ihm wurde das sehr seltene Stevens-Johnson-Syndrom diagnostiziert, das zu einer Ablösung der Haut führt und die Schleimhäute schädigt. „Mein Mund war eine große Wunde und ich konnte nichts essen“, sagte der Team-Olympiasieger von Pyeongchang im Mai nach der Genesung.

Er habe Glück gehabt, dass er sich nach Auftreten der Symptome so rasch in ärztliche Behandlung begeben habe, erklärte Tande. Denn wenn 30 Prozent der Haut betroffen sind, so liegt die Todesrate dieser Krankheit bei 30 Prozent.

Keine Gedanken an den Sport
„Damals habe ich überhaupt nicht an Sport gedacht. In so einer Situation ist es nur wichtig, wieder gesund zu werden“, sagte Tande in Wisla. Er überwand die Krankheit, begann wieder mit Training und glich den Gewichtsverlust aus. „Daniel hat viel investiert, um den körperlichen Rückstand aufzuholen“, sagte Norwegens Cheftrainer Alexander Stöckl und der Weltcup-Dritte von 2017/18 fühlt sich zum Saisonstart so stark wie zuvor. „Die Tests Anfang dieser Woche waren wirklich gut. Alles ist so, wie es sein sollte“, meinte Tande erfreut.

Im Sprungtraining hat er freilich eineinhalb Monate verloren. Nicht zuletzt wegen der durch eine Regeländerung nötigen Materialanpassung fühlt sich Tande auf der Schanze noch nicht in Topform. „Aber Daniel war über Jahre hinweg technisch sehr stabil, deshalb glaube ich nicht, dass er viel verloren hat“, sagte der Tiroler Stöckl.

Tande, der Sieger von 2017 auf der kommenden WM-Schanze auf dem Innsbrucker Bergisel, nimmt aber aus der größten Krise auch Positives mit. „Ich glaube, ich bin durch diese Erfahrung gewachsen und das wird mir auch als Sportler helfen.“

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(Bild: KMM)



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