Hahnenkamm-Rennen

Kitzbühel und die Streif sind bereits bestens gerüstet

Sport
19.01.2010 12:47
"Die Streif ist in einem fantastischen Zustand", schwärmt Rennleiter Peter Obernauer. Auch die Wetterprognosen sind günstig und sagen für die Abfahrt am Samstag beste Bedingungen voraus. Die 70. Hahnenkamm-Rennen versprechen sportlich und gesellschaftlichen wieder ein Highlight zu werden, werden aber auch von großen Emotionen begleitet. Zum einen, weil es die ersten Rennen nach dem Tod von Legende Toni Sailer sind, zum anderen, weil der im Vorjahr so schwer gestürzte Schweizer Daniel Albrecht zu einem Pressetermin in die Gams-Stadt kommt.

Neben dem Start der Abfahrt steht eine große Eis-Skulptur, die Toni Sailer beim Skifahren zeigt und zum Gedächtnis an den "Schwarzen Blitz aus Kitz" erbaut worden ist. Der dreifache Olympiasieger war am 24. August nach langer Krankheit im Alter von 73 Jahren verstorben. Von 1983 war er Streckenchef und von 1985 bis 2006 Rennleiter am Hahnenkamm. "Für uns war sein Tod ein Riesenverlust. Wir haben ihn gewürdigt, werden ihn weiterhin würdigen und erinnern mit der Skulptur an ihn", sagte Obernauer.

Streif in perfektem Zustand
Auf der Streif liegt eine 50 Zentimeter dicke Kunstschneeschicht, die mit dem Balken durchwässert worden ist. Die kalten Temperaturen machten eine Präparierung bereits vor Weihnachten möglich, der Neuschnee am Montag konnten dem eisigen Belag nichts anhaben, für das erste Training am Mittwoch ist alles bereit. Laut Obernauer ist auf der Streif nichts anders als im Jahr zuvor. Besonderes Augenmerk liegt bei der Präparierung immer auch auf dem Zielsprung, bei dem 2008 der US-Amerikaner Scott Macartney und 2009 der Schweizer Daniel Albrecht so schwer zu Sturz gekommen waren.

Böse Stürze in den letzten Jahren
Macartney hatte bei einer Geschwindigkeit von 141,2 km/h den Zielsprung nicht richtig erwischt, war in Seitenlage geraten und mit Rücken, Becken und Kopf auf die harte Piste geprallt und hatte in der Rutschphase den Helm verloren. Er erlitt ein isoliertes Schädel-Hirn-Trauma, Prellungen und Abschürfungen. 2009 war Daniel Albrecht in Rücklage geraten, knallte nach 70 Metern mit dem Rücken und solcher Wucht auf die pickelharte Piste, dass er dort deutliche Spuren hinterließ. Die Skier zerbarsten, der Sportler blieb regungslos im Schnee liegen. Diagnose: Schädel-Hirntrauma und eine Lungenkontusion. Fast drei Wochen lag der Weltklasseläufer im künstlichem Tiefschlaf und kämpfte sich danach Schritt für Schritt ins Leben und in den Skisport zurück.

Kitzbühel freut sich auf Albrecht
Wann der 26-jährige Kombinations-Weltmeister von Aare 2007 wieder Rennen bestreiten wird, dazu wird er am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Kitzbühel Stellung nehmen, danach aber wieder abreisen und sich die Rennen nicht vor Ort ansehen. Bisherige Comeback-Pläne sind immer wieder verschoben worden. Die Kitzbüheler jedenfalls freuen sich über den Kurzbesuch Albrechts. "Wir freuen uns alle sehr, wir haben wirklich mitgelitten bei seinem Unfall und dem Schicksal. Ich hoffe von Herzen, dass er bald wieder fahren wird und an die Spitze zurückkehrt", so Obernauer.

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(Bild: KMM)



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