Tumore sind darauf angewiesen, dass Blut- und Lymphgefäße sie mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen und Abfall abtransportieren, wie das PSI mitteilte. Sie senden deshalb Botenstoffe aus, die umliegende Gefäße veranlassen, sich zu verzweigen und in den Tumor hineinzuwachsen.
Forscher des PSI und der Universität Helsinki haben nun den molekularen Aufbau einer Bindungsstelle aufgeklärt, an die ein wichtiger solcher Botenstoff andockt. Durch diese Verbindung zwischen Botenstoff und Bindungsstelle wird das Wachstum von Lymphgefäßen angeregt, wie die Forscher im Fachmagazin "PNAS" berichten.
Die neue Erkenntnis könnte dabei helfen, das Wachstum der Gefäße gezielt zu blockieren und den Tumor auf diese Weise auszuhungern. Diese Art der Tumortherapie wurde erstmals vor etwa 20 Jahren vom US-Mediziner Judah Folkman vorgeschlagen. Der Vorteil dieser Art der Krebsbekämpfung ist, dass sie im Prinzip gegen jeden Tumor nützen kann. Alle Krebsarten seien nämlich auf Blut- und Lymphgefäße angewiesen, um sich ernähren und ausbreiten zu können, sagte Kurt Ballmer-Hofer vom Labor für Biomolekulare Forschung am PSI.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.