Unterdessen dürften weitere Hacker-Angriffe auf Google-Nutzer in China verübt worden sein. Nach Menschenrechtsaktivisten sind mindestens zwei Journalisten Opfer von Angriffen auf ihre E-Mail-Konten beim Google-Dienst Gmail geworden, wie der Klub der Auslandskorrespondenten in China am Montag mitteilte. Einer der beiden Betroffenen war ein Reporter der Nachrichtenagentur AP. Seine Mails wurden ohne seine Zustimmung auf ein unbekanntes E-Mail-Konto weitergeleitet.
Auch Google muss Gesetze befolgen
China beharrt indes gegenüber Google und anderen ausländischen Firmen auf der Einhaltung der Gesetze des Landes. Die chinesische Regierung unterstütze die Entwicklung des Internet, sagte ein Sprecher des Außenministeriums am Dienstag in Peking. "Ausländische Firmen in China müssen (aber) die Gesetze unseres Landes befolgen und sich an die Sitten und Traditionen halten. Google bildet da natürlich keine Ausnahme." Auch chinesische Unternehmen seien von Hacker-Angriffen betroffen gewesen. Die Regierung der Volksrepublik verurteile die Internet-Spionage.
Einen Bericht der "Times", wonach auch die indische Regierung Opfer von Hacker-Angriffen aus China geworden sei, dementierte der Sprecher. Für diese Anschuldigung gebe es keine Grundlage, sagte er. Die indische Regierung wollte sich zu dem Zeitungsbericht nicht äußern.
Die Äußerungen des chinesischen Außenamtssprechers bekräftigten die bisherige Haltung des Ministeriums. Es war jedoch das erste Mal, dass Google namentlich erwähnt wurde. Der Internetkonzern hatte in der vergangenen Woche Hacker-Angriffe auf E-Mail-Konten von Menschenrechtsaktivisten angeprangert und gedroht, sich notfalls aus China zurückzuziehen (siehe Infobox).
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.