Valery Tscheplanowa

Die barbursige „Perserin“ ist die neue Buhlschaft

Adabei
14.11.2018 13:14

Valery Tscheplanowa ist die neue Salzburger Buhlschaft - und nicht neu in Salzburg: Die 38-jährige Deutsche wurde für ihre Mitwirkung in Ulrich Rasches diesjähriger Inszenierung von „Die Perser“ mit tollen Kritiken und einer Nestroy-Nominierung bedacht. Unter ihren Auszeichnungen finden sich unter anderem der Ulrich-Wildgruber-Preis (2018), der Titel „Schauspielerin des Jahres“ (2017) und der Alfred-Kerr-Darstellerpreis (2014).

Valery Tscheplanowa lebt in Berlin und gilt als eine der interessantesten und vielseitigsten Darstellerinnen ihrer Generation. Auf den rotierenden Scheiben von „Die Perser“ spielte sie im Landestheater im Frauenchor des persischen Ältestenrates und - barbusig und weiß bemalt - den Geist das alten Perserkönigs Dareios. „Talent, Präsenz, Aura - über all diese Dinge, mit denen man Schauspielerinnen gemeinhin beschreibt, verfügt Tscheplanowa zweifellos“, wurde Regisseur Rasche im Vorjahr im Fachmagazin „Theater heute“ zitiert, aber das Entscheidende sei „ihr Arbeitsethos, mit welcher Hartnäckigkeit und Lust und Energie sie sich das erarbeitet. Sie verlässt sich nicht auf ihr Können, sondern ist mit äußerster Wachheit bei der Sache und setzt dadurch auch ihre Arbeitspartner in Bewegung.“

Preisgekrönte Schauspielkarriere
Valery Tscheplanowa wurde 1980 in Kasan in der damaligen Sowjetunion (heute Russland) geboren, kam als Achtjährige (widerstrebend, wie sie erzählt) mit ihrer Mutter nach Deutschland und ist in Schleswig-Holstein aufgewachsen. Sie absolvierte in Dresden eine Tanzausbildung, ehe sie die renommierte Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin besuchte und dort zunächst Puppenspiel, dann Schauspiel studierte. In ihren Jahren als Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin wurde sie von der Zusammenarbeit mit Regisseur Dimiter Gotscheff geprägt, am Schauspiel Frankfurt spielte sie unter anderem Kleists Käthchen und Schillers Maria Stuart.

Danach arbeitete sie unter anderem am Residenztheater München und an der Berliner Volksbühne, wo sie mit Frank Castorf wieder einen Regisseur fand, dem sie ganz vertraute. „Schauspielerin des Jahres“ wurde sie für ihre Rollen als Gretchen und Helena in Castorfs letzter großer Volksbühnen-Inszenierung „Faust“. Heuer wurde sie auch mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet - für ihre Lesung von Paulus Hochgatterers „Der Tag, an dem mein Großvater ein Held war“. Sie wirkt auch immer wieder in TV- und Kinoproduktionen mit - von Serien wie „Küstenwache“ (2007) und „Doktor Martin“ (2009) bis zu Andreas Dresens „Whisky mit Wodka“ und Dominik Grafs „Im Angesicht des Verbrechens“.

Ihr Selbstbewusstsein unterstreicht eine Aussage in einem „Tagesspiegel“-Interview: „Ich sehe sofort, wenn ich auf eine Probe komme, ob es mich interessiert oder nicht. Und oft interessiert es mich nicht.“ Interessante Voraussetzungen für Michael Sturminger und seine „Jedermann“-Inszenierung aus 2017.

Bloeb als Guter Gesell und Teufel
Tobias Moretti spielt wieder die Titelrolle, sein Bruder Gregor Bloeb übernimmt von Hanno Koffler die Doppelrolle Guter Gesell und Teufel, und auch sonst sind viele Domplatz-Debüts angekündigt: Falk Rockstroh spielt den Glauben, Helmut Mooshammer den Armen Nachbarn, Michael Masula den Schuldknecht, Markus Kofler den Koch. Björn Meyer und Tino Hillebrand verkörpern den dicken und den dünnen Vetter. Wiederaufnahme-Premiere ist der 20. Juli 2019.

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