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Fünf Irrtümer über Tiere aus dem Tierheim

Tierecke
14.11.2018 09:38

Über Tiere aus dem Tierheim gibt es einige Vorstellungen - die wenigsten davon entsprechen allerdings der Wirklichkeit. Die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ hat Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit Tierheimen aus vielen Jahren zusammengetragen. Heimtierexpertin Sarah Ross klärt die fünf gängigsten Irrtümer auf.

Vorurteil 1: „Die Tiere sind alle krank.“
Fakt ist: Gut geführte Tierheime legen besonders viel Wert auf die Gesundheit der Tiere und achten deshalb auf eine exzellente medizinische Versorgung ihrer Schützlinge. „Die Tiere sind zum Abgabezeitpunkt meistens schon kastriert, geimpft, gechippt, entwurmt und gegen Flöhe und Zecken behandelt; das medizinische Starterpaket ist also vollständig“, so Sarah Ross. Wenn Tiere im Tierheim krank sind, handelt es sich oft um jene, denen medizinisch nicht mehr geholfen werden kann, darunter fallen oft Krebs-Patienten. Übrigens: Wie man ein gutes Tierheim findet, hat “Vier Pfoten“ in einer praktischen Checklist zusammengestellt.

Vorurteil 2: „Die Tiere sind nicht gut erzogen.“
Fakt ist: Gute Tierheime achten sehr auf eine gute Erziehung und Sozialisierung ihrer Tiere. Sarah Ross: „Das erhöht die Adoptionschancen und erleichtert den Übergang in eine neue Familie. Je professioneller ein Tierheim, desto besser wird auch beraten, sollte es tatsächlich spezifische Probleme geben.“

Vorurteil 3: „Alle Tiere im Tierheim sind alt.“
Fakt ist: Nicht das Alter eines Tieres bestimmt, warum es in ein Tierheim gegeben werden musste. „Es sind ganz unterschiedliche Umstände. Das kann eine veränderte finanzielle Situation des früheren Halters sein, vielleicht dessen Tod oder einfach ein ungeplanter Wurf“, erklärt Ross. „Daher gibt es Tiere aller Altersgruppen im Tierheim, auch Welpen.“

Vorurteil 4: „Tierheimtiere haben alle Verhaltensprobleme.“
Fakt ist: Die meisten Tiere wurden nicht abgegeben, weil sie verhaltensauffällig sind, sondern weil besondere Umstände dazu beitrugen. „Insgesamt zeigen nur wenige Hunde oder Katzen negative Verhaltensweisen. Sollte das tatsächlich der Fall sein, ist dies in der Regel auf die schlechte Haltung zurückzuführen, aus der sie gerettet worden sind“, stellt Ross klar.

Vorurteil 5: „Im Tierheim gibt es keine Rassehunde und -katzen.“
Fakt ist: Selbst reinrassige Tiere werden in Tierheimen abgegeben, weil es die Lebensumstände der früheren Halter so erfordern. „Gerade aufgrund des illegalen Welpenhandels sind in jüngerer Vergangenheit sehr viele reinrassige Hunde in Tierheimen abgegeben worden – oft ganze Würfe“, sagt Ross. „Immer mehr Tiere werden konfisziert, weil die Polizei besonders hier in Österreich sehr konsequent gegen den Welpenhandel vorgeht, oft auch in Kooperation mit uns. Es sind die Tierheime, die diese Tiere dann aufnehmen.“

Das „Vier Pfoten“-Fazit: „Das sind nur einige der vielen Vorurteile und Irrglauben über Tiere in Tierheimen. Jeder Tierfreund ist eingeladen, sich selbst von den Hunden, Katzen und Kleintieren ein Bild zu machen. Ein Tier aus dem Tierheim aufzunehmen ermöglicht in jedem Fall einem Lebewesen, das vielleicht bislang nicht viel Schönes erlebt hat, einen ganz neuen Start. Die Entscheidung sollte allerdings immer sehr gründlich überlegt werden“, so Heimtierexpertin Sarah Ross. Nützliche Informationen zum Thema Adoptionen finden Interessierte hier.

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