Zeit der Revanche?

ÖSV-Läufer starten in Kitzbühel Angriff auf die Schweizer

Sport
18.01.2010 12:08
Die Schweizer haben bei den 80. Lauberhorn-Rennen vor insgesamt 58.000 Zuschauern ein Skifest gefeiert. Die Rennläufer der Eidgenossen bedankten sich für die Rekordkulisse mit einem Sieg durch Carlo Janka in der Abfahrt und zwei Stockerlplätzen in der Kombination (Janka Zweiter, Silvan Zurbriggen Dritter). Für Österreich blieb indes nur ein Podestplatz durch Reinfried Herbst (Dritter im Slalom) über. In Kitzbühel soll der Spieß umgedreht werden.

Dem österreichischen Skiteam war in Wengen einiges danebengegangen. Während die Abfahrer für die Heimrennen in Kitzbühel alle Kräfte mobilisieren müssen, präsentierten sich die Slalomartisten aber in gewohnt starker Form. Neben Herbst und Raich waren auch Marcel Hirscher (7.) und nach zwei Ausfällen wieder Weltmeister Manfred Pranger (9.) in den Top Ten gelandet. Nach aktuellem Stand würden diese vier das Olympia-Quartett bilden, verzeichnetet Mario Matt doch bereits den vierten Ausfall im fünften Rennen. Slaloms in Kitzbühel, Schladming und Kranjska Gora stehen vor den Winterspielen aber noch auf dem Programm.

Reinfried Herbst für Heimrennen gewappnet
Herbst, der bei den für ihn ob des weichen Schnees ungünstigen Verhältnissen keinen Ausfall riskieren wollte und einen sicheren Podestplatz ins Trockene fuhr, hat sein Ziel erreicht, in Kitzbühel mit dem Roten Trikot des Führenden im Disziplinweltcup an den Start gehen zu können. Für die Heimrennen ist er gewappnet. 

"Es war auch mannschaftlich wieder ganz gut, das bringt positive Stimmung. Aber wir dürfen jetzt nicht zu euphorisch werden und alles zerreißen wollen. Wir brauchen nur gleich weiterzufahren und mit dem Rückhalt vom Publikum werden das sicher wieder großartige Rennen", sagte der Mann aus Unken, dessen Fanklub ein Megaprojekt plant und mit 500 Mann in gelben Jacken in der Gamsstadt anrücken will.

"Harte Zeiten" bei den Speed-Spezialisten
Da wäre es auch von Vorteil, wenn in den Tagen vor dem Slalom die Speed-Spezialisten mit Topergebnissen die Stimmung schon ein bisschen anheizen würden. Herbst zur Abfahrtsmisere: "Ich weiß, wie schnell das gleich wieder anders ausschauen kann, das sind jetzt harte Zeiten. Aber wenn das Tal durchschnitten ist, dann kann man auch wieder mal ganz oben stehen. Das wünsche ich ihnen natürlich, dass sie Positives mit zu den Spielen nehmen können. Kitzbühel ist eine schwierige Abfahrt, aber das letzte Jahr hat gezeigt, wie schnell es wieder ganz anders ausschauen kann."

Benni Raich: "Ich bin stark drauf"
Raich liegt im Gesamtweltcup 18 Punkte hinter Janka, und auch in Kitzbühel wird der Zweikampf heiß weitergeführt werden. Der Pitztaler darf auch mit Abfahrtspunkten spekulieren, war er im Vorjahr auf der Streif doch Zwölfter geworden. Im Super-G zählt er ohnehin zur Weltspitze und in Slalom und Kombination ist alles möglich. Mehr als die vierten Plätze von Wengen: "Ich bin stark drauf, hier war mehr drinnen. Ich habe alles gegeben. Auf Kitzbühel hin ist wichtig, dass ich gesehen habe, das ich gut drauf bin und mitmischen kann. Vielleicht passt es in Kitzbühel."

Kostelic holt zu Rundumschlag aus
Der Kroate Ivica Kostelic, der weniger als einen Monat nach seiner Knie-Arthroskopie den Slalom von Wengen gewonnen hat und damit den Erfolg von 2002 wiederholte, wird sich auch auf Kitzbühel freuen. Denn dort findet die einzige verbliebene klassische Kombination statt, also ein Bewerb, der aus einem Abfahrtlauf und zwei Slalomdurchgängen besteht. Denn am Sonntag holte der 30-jährige Kostelic wieder einmal zum Rundumschlag aus, schimpfte u.a. auf die Super-Kombination und die Bevorzugung der Speedfahrer ("Da kommt einer und setzt den leichtesten Slalomkurs, den es gibt, und die Slalomspezialisten schauen dumm aus") sowie auf eisige Kurse.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: KMM)



Kostenlose Spiele