In Anstalt eingewiesen

Schläger Burkay S. für psychisch krank erklärt

Wien
14.11.2018 07:08

Burkay S., der im vergangenen Sommer mehrere Menschen - unter ihnen auch einen Kippa-Träger - in Wien völlig grundlos brutal attackiert hatte, ist in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen worden. Laut einem psychiatrischen Gutachten leidet der 24-Jährige an einer unbehandelten paranoiden Schizophrenie, die auf Cannabis-Konsum in seinen Jugendjahren zurückzuführen ist.

Für Schlagzeilen hatte Burkay S. erstmals gesorgt, weil er am 19. Juli in der Taborstraße einen Kippa-Träger angegriffen hatte. Er wurde daraufhin festgenommen und seither zwangsweise angehalten. Doch das war nicht der einzige Angriff, für den der Niederösterreicher mit türkischen Wurzeln verantwortlich sein soll.

So war der 24-Jährige am selben Tag kurz vor der Attacke auf den Kippa-Träger bereits auf eine Passantin in der Lassallestraße losgegangen. Am 18. Juli hatte es Burkay S. offenbar auf das Handy eines Passanten abgesehen, der gerade auf einer Bank bei der U-Bahn-Station Taubstummengasse saß. So sprach er sein Opfer an und fordert es auf, ihm das Handy zu geben. Doch der Mann weigerte sich, woraufhin er bespuckt wurde und auch noch einen Faustschlag ins Gesicht kassierte.

U-Bahn-Fahrerin mit Dose attackiert
Bereits am 7. Juni hatte Burkay S. schon einmal in der U-Bahn-Station Taubstummengasse zugeschlagen: Eine U-Bahn-Fahrerin wollte den im Halbschlaf befindlichen 24-Jährigen zur Rede stellen, weil dieser die gegenüberliegenden Sitze mit seinem Schuhwerk beschmutzt hatte. Burkay S. schlug daraufhin mit einer Getränkedose zu, die Frau erlitt ein Hämatom am Oberarm. Einem Faustschlag, den er ihr noch verabreichen wollte, konnte sie ausweichen.

Wegen dieser Attacke musste sich der 24-Jährige am Dienstag vor dem Wiener Landesgericht verantworten. Er habe schlafen wollen - dass er unsanft geweckt wurde, habe ihn „gereizt“, berichtete der Mann dem Schöffensenat - deshalb habe er zugeschlagen. In der Verhandlung behauptete Burkay S., die U-Bahn-Fahrerin habe ihn vergiften wollen. Abgesehen davon wolle ihn „das Kabinett einsperren“. Gemeint war damit offenbar seine Familie, speziell seine Mutter: „Ein böses Auge, ein Fluch lastet auf meiner Familie.“ Die Angehörigen hätten „Wachsmasken“ auf, wenn es ihm gelinge, diese herunterzureißen, würde er sie „durchschauen“.

Gefährlich und krankheitsuneinsichtig
Der Psychiater Siegfried Schranz stufte den Betroffenen als gefährlich ein, zumal dieser krankheitsuneinsichtig ist, wie sich auch in der Verhandlung zeigte. Auf die Frage, ob er psychisch krank sei, erwiderte er: „Ich bin psychisch angeschlagen.“ Mit Medikamenten wolle er sich jedenfalls nicht behandeln lassen: „Ich will nur sprechen, mich aussprechen. Ich will keine Medikamente nehmen.“

Obwohl der 24-Jährige, der sich derzeit noch in der Justizanstalt Josefstadt befindet, seit vier Monaten regelmäßig eine Depot-Spritze gegen seine Erkrankung erhält, hat sich sein Befinden nicht wirklich verbessert. Der Schöffensenat gab nach kurzer Beratung dem staatsanwaltschaftlichen Unterbringungsantrag Folge, wobei dafür vor allem die Befürchtung des Sachverständigen ausschlaggebend war, der deutlich machte, dass vom Betroffenen weitere Straftaten mit schweren Folgen zu befürchten sind, sollte er nicht adäquat behandelt werden. Die Entscheidung ist bereits rechtskräftig.

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